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Deutsch    Millefolii herba; Herba millefolii
Deutsch    Schafgarbenkraut; Achillea-millefolium-Kraut; Feldgarbenkraut; Garbenkraut; Jungfrauenkraut; Katzenkraut; Schafgarbenkraut; Schafrippenkraut
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Italienisch    Erba di millefoglie
Englisch    Yarrow herb
 

Verwendete Pflanzen (Botanik)

Achillea millefolium aggr.
 
Verwendete Pflanzenteile

Definition

Nach Ph. Eur. 10: Die ganzen oder geschnittenen, getrockneten, blühenden Triebspitzen von Achillea millefolium L.
 
Gehalt:
-Ätherisches Öl: mindestens 2 ml/kg, bezogen auf die getrocknete Droge (Ph. Eur. 10, 2020).
-Proazulene, berechnet als Chamazulen (C14H16; Mr 184.3): mindestens 0.02%, bezogen auf die getrocknete Droge (Ph. Eur. 10, 2020).
 
Reinheit:
-Fremde Bestandteile: höchstens 5% Stängelstücke über 3 mm Durchmesser und höchstens 2% sonstige fremde Bestandteile (Ph. Eur. 8, 2014).
-Trocknungsverlust: höchstens 12.0%, mit 0.500 g pulverisierter Droge durch 2 Stunden langes Trocknen im Trockenschrank bei 105° C bestimmt (Ph. Eur. 10, 2020).
-Asche: höchstens 10.0% (Ph. Eur. 10, 2020).
-Salzsäureunlösliche Asche: höchstens 2.5% (Ph. Eur. 10, 2020).
 
Extraktionsverfahren:
-Wasser (Infus, frischer Presssaft; Aichberger et al., 2012; EMA, 2010; Reichling, 2016; Wichtl, 2009)
-Ethanol 25% V/V (Flüssigextrakt; EMA, 2010)
-Ethanol 31.5% V/V (Tinktur; EMA, 2010)
-Ethanol 45% V/V (Tinktur; EMA, 2010)
 
Verfälschungen: Kommen in der Praxis kaum vor (Wichtl, 2009).
 

Übliche Zubereitungen

Infus, Presssaft, Tinktur, Dragées und Tonika (Brendieck-Worm et al., 2015; Wichtl, 2009).
 
 

Pharmakognosie

Organoleptische Angaben

Aussehen

Nach Ph. Eur. 10:
-Die Laubblätter sind grün oder graugrün, auf der Oberseite schwach, auf der Unterseite stärker flaumig behaart, 2- bis 3-fach fiederschnittig mit schmalen Fiedern, die in eine feine weissliche Spitze auslaufen. Die Blütenköpfchen sind an der Triebspitze in Trugdolden angeordnet. Jedes Köpfchen hat einen Durchmesser von 3-5 mm und besteht aus dem Blütenboden, meist 4-5 randständigen Zungenblüten und 3-20 Röhrenblüten im Zentrum. Der Hüllkelch besteht aus 3 Reihen dachziegelartig angeordneter, grüner, lanzettlicher, flaumig behaarter Blättchen mit bräunlichem oder weisslichem, trockenhäutigem Rand. Der Blütenboden ist leicht gewölbt und trägt in den Achseln von Spreublättern Zungenblüten mit weisslicher oder rötlicher, 3-zipfeliger Zunge und Röhrenblüten mit radiärer, 5-zipfeliger, gelblicher oder hell bräunlicher Blütenkrone. Der Stängel ist grün, teilweise braun oder violett überlaufen, flaumig behaart, längs gefurcht, bis 3 mm dick und hat ein helles Mark.
-Das Pulver ist grün oder graugrün (Ph. Eur. 10, 2020).
 

Geruch

Aromatisch (Reichling et al., 2016); schwach aromatisch (Hänsel & Sticher, 2010; Wichtl, 2009).
 

Geschmack

Etwas bitter, schwach aromatisch (Reichling et al., 2016; Wichtl, 2009); leicht bitter (Hänsel & Sticher, 2010).
 
Inhaltsstoffe

Leitsubstanzen

Die Hauptkomponenten sind Sesquiterpene wie das Proazulen Achillicin, das sich bei Wasserdampfdestillation zumindest teilweise in das Azulen-ähnliche Chamazulen wandelt, Flavonoide und ätherisches Öl, das Azulen (6-19%, gelegentlich bis zu 40%), Campher (bis zu 20%), β-Pinen (bis zu 23%), 1,8-Cineol (bis zu 10%), Caryophyllen (bis zu 10%), α-Pinen (bis zu 5%), Borneol und Artemisialacton (bis zu 2% bzw. 8%) enthält (Brendieck-Worm & Melzig, 2018; EMA, 1999; Hagers Handbuch, 2013; Reichling et al., 2016; Teuscher et al., 2012; Teuscher & Lindequist, 2010; Wichtl, 2009).
 
 
Pharmakologie

Wirkung

-Antiphlogistische, spasmolytische, choleretische und antimikrobielle Wirkung (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Gastrointestinaltrakt: antbakterielle (in vitro) und spasmolytische Wirkung (in vitro und in vivo) (Ayrle et al., 2016; EMA, 1999; Brendieck-Worm et al., 2015; Reichling et al., 2016).
-Respirationstrakt: spasmolytische Wirkung (in vitro und in vivo) (Ayrle et al., 2016; EMA, 1999; Brendieck-Worm et al., 2015; Reichling et al., 2016).
-Entzündungshemmende Wirkung (in vitro) (Ayrle et al., 2016; EMA, 1999; Brendieck-Worm et al., 2015; Reichling et al., 2016).
 
Monographien

Monographien

-Ph. Eur. 10/2020: 10.0/1382
-ESCOP: Monographie vorhanden (2009)
-WHO: Monographie vorhanden (2009 & 2010)
-HMPC (EMA): Monographie vorhanden (Doc.Ref.: EMA/HMPC/290284/2009 vom 12 July 2011)
-Kommission E: Monographie vorhanden, ATC-Code: A15 (BAnz. Nr. 22a vom 1.2.1990)
 

Medizinische Anwendungen

Veterinärmedizin

Anwendungen

Anerkannte tiermedizinische Anwendung

Borrelli et al. (2012) konnten in einer Studie an Mäusen zeigen, dass ein standartisiertes Achillea millefolium-Extrakt einen direkten spasmolytischen Effekt auf den Magen (Antrum) bewirkt.
 

Ethnoveterinärmedizinische Studien

-Gemäss einer Übersichtsarbeit zu ethnoveterinärmedizinischen Studien Europas wird Achillea millefolium zur Therapie von gastrointestinalen und dermalen Erkrankungen sowie als Diuretikum eingesetzt (Mayer et al., 2014).
-Bäuerinnen und Bauern der Deutschschweiz und des Tessins verwenden Achillea millefolium-Blüten- und Kräuter-Infus bei Rindern, Ziegen, Schafen und Bienen als Hausmittel. Die Einsatzbereiche sind Verdauungstrakt und Stoffwechsel sowie Urogenitaltrakt (Bischoff et al., 2016; Disler et al., 2014; Mayer et al., 2017; Mertenat et al., 2019; Stucki et al., 2019).
 

Traditionelle Anwendung

-Innerlich bei Appetitlosigkeit, dyspeptischen Beschwerden wie leichten krampfartigen Beschwerden im Magen- Darm-Bereich und im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Innerlich bei Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes (Ayrle et al., 2016; EMA, 1999).
-Innerlich bei Appetitlosigkeit, dyspeptischen Beschwerden, leichten krampfartigen Magen-Darm-Galle-Störungen, Magenkatarrh und alimentärer Gastroenteritis (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; EMA, 2011; Reichling et al., 2016).
-Innerlich unterstützend für die Nieren (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Äusserlich zur unterstützenden Behandlung kleiner Wunden, leichter Haut und Schleimhautentzündungen; zur Therapie von Entzündungen im Genitalbereich; bei kleineren, leicht blutenden Erosionen im Bereich von Vagina und Uterus (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Äusserlich zur Behandlung kleiner, oberflächlicher Wunden (EMA, 2011).
-Bei Husten zur Inhalation (Aichberger et al., 2012).
-Pferde wurden kräftig mit Schafgarbe eingerieben, um sie vor Fliegen zu schützen (Aichberger et al., 2012).
 

Dosierung

Innerliche Anwendung
 Schafgarbenkraut/Tag*
(in g Droge/Tag)
Schafgarbenkraut-Pulver/Tag*
(Droge/Tag)
Schafgarbenkraut-Tinktur/Tag*
(Droge/Tag)
Schweizerische ethnoveterinärmedizinische Dosierung:
Schafgarbenkraut/Tag**
(in g Droge/Tag: Median (Quartile))
Schweizerische ethnoveterinärmedizinische Dosierung:
Schafgarbenblüten/Tag**
(in g Droge/Tag: Median (Quartile))
Rind25-50  15 (15-25)40 (15-110)
Kalb25-50  2 (2-5)7 (2-20)
Pferd10-25  15 (15-25) 
Ziege, Schaf5-10  2 (2-5)7 (2-20)
Schwein2-5-10    
Hund0.5-1-260 mg/kg KGW,
2- bis 3-mal täglich
4 Tropfen/kg,
3-mal täglich
  
Katze0.2-0.560 mg/kg KGW,
2- bis 3-mal täglich
4 Tropfen/kg,
3-mal täglich
  
Kaninchen (1-2-5 kg KGW)0.2-0.4-0.7    
Meerschweinchen (1 kg KGW)0.2    
Huhn (1-5 kg KGW)0.2-0.5-1    
Median CH-Ethnovet** (g/kg0.75)   0.1 (0.1-0.2)0.3 (0.1-0.8)
KGW = Körpergewicht
kg0.75 = Metabolisches Körpergewicht (MBW): 1 kg KGW ≡ 1 MBW (z.B. Meerschweinchen, Huhn, Kaninchen); 10 kg KGW ≡ 5.6 MBW (z.B. Ferkel, Hund); 70 kg KGW ≡ 24.2 MBW (z.B. Kalb, Ziege, Schaf, Schwein); 700 kg KGW ≡ 136.1 MBW (z.B. Kuh, Pferd)
* (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; Brendieck-Worm & Melzig, 2018; EMA, 1999; Reichling et al., 2016)
** (Bischoff et al., 2016; Disler et al., 2014; Mayer et al., 2017; Mertenat et al., 2020; Stucki et al., 2019)
 

Zubereitung

Innerliche Anwendung
-Frischpflanzensaft: ein Strauss Schafgarbe wird in eine Schüssel gelegt und mit Wasser gut benetzt, nach 3 Stunden wird der Ansatz im Mixer zerkleinert, durch ein Tuch abgepresst und frisch angewendet. Dosierung: 10 Teelöffel Saft/500 kg KGW, 3 Teelöffel Saft /100 kg KGW, 0.5 Teelöffel Saft/10 kg KGW, vor der Eingabe 1:1 mit frischem Wasser mischen, immer frisch zubereiten (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Infus: 1 Esslöffel Droge (zerkleinert) mit 200-250 ml siedendem Wasser übergiessen, 15-60 Minuten zugedeckt ziehen lassen, Kondenswasser in das Infus zurückführen und abseihen, die Verabreichungstemperatur beträgt 20°C; für Jungtiere maximal 10 Minuten ziehen lassen, da er sonst bitter wird und die Tiere ihn ablehnen; bei alimentärer Gastroenteritis (Kälber): 2 Esslöffel Infus/kg Körpergewicht 3-mal täglich vor dem Füttern oder 1-2 Liter als Zwischenmalzeit; er muss täglich frisch zubereitet werden, da die Wirksamkeit auch im Kühlschrank abnimmt (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; Reichling et al., 2016).
-Alkoholische Tinktur bei Kälbern: vor der Anwendung 3- oder 4-fach mit destilliertem Wasser verdünnen und dann mehrmals täglich, 30-45 Minuten vor dem Füttern verabreichen (Reichling et al., 2016).
-Presssaft: ein Strauss Schafgarbe in einer Schüssel gut mit Wasser benetzen, nach 3 Stunden im Mixer zerkleinern, Pflanzenbrei in ein Tuch wickeln und auspressen; 0.5 Telöffel Saft & 0.5 Telöffel kaltes Wasser/10 kg Körpergewicht, 2- bis 4-mal täglich p.o.; den Saft nur ganz frisch verwenden (Aichberger et al., 2012).
 
Äusserliche Anwendung
-Spüllösung für Grosstiere: 3 Esslöffel Schafgarbenkraut mit 250 ml kochendem Wasser übergiessen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen und abseihen, dann 5 Liter körperwarmes Wasser zusetzen; für Kleintiere: entsprechend weniger. Der Schafgarbenspüllösung können zur Wirkungsverstärkung 10 ml Kamillentinktur oder ethanolisch-wässriges Kamillenfertigarzneimittel (HM) zugesetzt werden (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Frisch zerkleinerte Blätter, frischer Saft (Blätter), Pulver (Kraut), Infusa, Bäder (2 g Blätter & 2 Liter Wasser) und Salben (Aichberger et al., 2012).
 
Kombinationen
Rezepturen zur Behandlung von Leber-Galle-Problemen:
-Leberbelastung beim Pferd (S. Vollstedt): Mariendistelfrüchte, pulverisiert 30 Teile, Schafgarbenkraut 20 Teile, Eisenkraut 20 Teile, Brennnesselkraut 20 Teile und Bockshornkleesamen 20 Teile mischen; 1-mal täglich 30-50 g der Mischung mit 100 g Leinsamen mischen, mit 250 ml kochendem Wasser aufbrühen und mindestens 30 Minuten ziehen lassen; noch lauwarm füttern (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Akute Leberschädigung beim Pferd (S. Vollstedt): Mariendistelfrüchte, pulverisiert 30 Teile, Artischockenblätter 10 Teile, Schafgarbenkraut 20 Teile, Eisenkraut 20 Teile und Brennnesselkraut 20 Teile mischen; 1-mal täglich 50-100 g der Mischung mit 100 g Leinsamen mischen, mit 500 ml kochendem Wasser aufbrühen und mindestens 30 Minuten ziehen lassen; noch lauwarm füttern (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
Rezepturen zur Behandlung von Inappetenz und funktionellen Verdauungsstörungen:
-Chronische Magen-Darm-Probleme: Schafgarbenkraut, Melissenblätter, Pfefferminzblätter, Tausendgüldenkraut zu gleichen Teilen mischen, 1 Esslöffel mit 250 ml kochendem Wasser übergiessen, zugedeckt 10 min ziehen lassen und den Ansatz vor dem Fressen komplett anbieten/eingeben. Für den Hund abseihen und esslöffelweise anbieten/eingeben (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Verdauungsschwäche, Gallemangel: Löwenzahn, Kraut mit Wurzel, Wegwarte, Kraut mit Wurzel und Schafgarbenkraut zu gleichen Teilen mischen. Aus 1 Esslöffel der Mischung und 250 ml kaltem Wasser ein Dekokt herstellen. 1- bis 2-mal täglich beim Grosstier tassenweise, beim Kleintier esslöffelweise einsetzen. Es empfiehlt sich eine kurmässige Anwendung über 3-6 Wochen (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
Rezeptur zur Anregung der Diurese:
-Species diureticae - harntreibender Tee I (alle Tierarten ausser Katze): Birkenblätter, grob zerkleinert 150 g, Hauhechelwurzel, grob zerkleinert 200 g, Petersilienwurzel, grob zerkleinert 250 g, Schafgarbenkraut, grob zerkleinert 100 g, Süssholzwurzel, grob zerkleinert 100 g und Wacholderbeeren 200 g mischen. Die Wacholderbeeren sind unmittelbar vor der Zubereitung zu zerquetschen. 1-2 Teelöffel der Mischung mit 250 ml kochendem Wasser übergiessen, zugedeckt 10-15 Minuten ziehen lassen. Je nach Tierart teelöffel- bis tassenweise eingeben (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Ergänzungsfuttermittel mit Schafgarbe für mehrere Tierarten: Schafgarbe in verschiedenen Kombinationen, u.a. mit Anis, Artischocke, Brennnessel, Curcuma, Enzian, Fenchel, Löwenzahn, Mariendistel, Süssholzwurzel, Thymian und Wermut, i.d.R. zur Unterstützung der Leberfunktion, des Stoffwechsels, der Verdauung und zur besseren Durchblutung der Schleimhäute (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Schafgarbenkraut und Brennesselkraut; Schafgarbenkraut und Wermutkraut; Schafgarbenkraut, Kamillenblüten, Pfefferminzblätter und Lindenblüten (Reichling et al., 2016).
 

Behandlungsdauer

-Bei Pferden und Rindern 2 Tage, bei Schafen, Ziegen und Schweinen 3-4 Tage (EMA, 1999).
 

Hinweise

-Das Schafgarbenkraut ist bei Nutztieren eine normale Fütterungs-Komponente (EMA, 1999).
-Unerwünschte Wirkungen: selten allergische Reaktionen mit Ausschlägen und Juckreiz nach äusserlicher oder innerlicher Anwendung; bei längerer Anwendung kann es zu einer Gastritis kommen (Aichberger et al., 2012; Reichling et al., 2016).
-Nicht anwenden bei Magen-Darm-Geschwüren (Aichberger et al., 2012; Reichling et al., 2016).
 

Toxizität

Keine bekannt.
 

Verfügbarkeit

Siehe unter Fertigpräparate und -produkte Schweiz und Deutschland; die getrocknete, gerebelte und geschnittene Droge sowie Extrakte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2018).
 

Gesetzliche Vorschriften, Doping

Rückstandsregelungen

-Achillea millefolium gehört zu der normalen Wiesenflora der Schweiz (Dietl & Jorquera, 2003; Lauber & Wagner, 2012).
-TAMV: Millefolii herba ist auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, darf bei Nutztieren als Wirkstoff eingesetzt werden und erfordert keinen Rückstandshöchstgehalt.
-FMBV (Nr. 68/2013): Die Verfütterung von frischen, silierten oder getrockneten Ackerkulturen wie Gras-, Leguminosen- oder Kräuterpflanzen, die gemeinhin als Silage, Heulage, Heu oder Grünfutter bezeichnet werden, an lebensmittelliefernde Tiere ist laut der Futtermittelbuch-Verordnung, Anhang 1.418, erlaubt.
-European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Schafgarbenkraut (getrocknet, geschnitten, pulverisiert) ist in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 003509-EN (2013-04-16); 001339-EN, 001339-FR (2011-02-07); 000951-DE, 000951-EN (2010-12-01).
 

Doping

Das Schafgarbenkraut ist keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter der Liste der verbotenen Substanzen.
 
Literatur
-Aichberger L., Graftschafter M., Fritsch F., Gansinger D., Hagmüller W., Hahn-Ramssl I., Hozzank A., Kolar V. & Stöger E. (2012) Kräuter für Nutztiere und Heimtiere. 2. Auflage. Eigenverlag Wien, pp. 116-117
-Ayrle H., Mevissen M., Kaske M., Nathues H., Gruetzner N., Melzig M. & Walkenhorst M. (2016) Medicinal plants - prophylactic and therapeutic options for gastrointestinal and respiratory diseases in calves and piglets? A systematic review. BMC Vet Res. 12(1), 89-120
-Bischoff T., Vogl C.R., Ivemeyer S., Klarer F., Meier B., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2016) Plant and natural product based homemade remedies manufactured and used by farmers of six central Swiss cantons to treat livestock. Livestock Science 189, 110-125
-Brendieck-Worm C. & Melzig M.F. (2018) Phytotherapie in der Tiermedizin. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart, pp. 90, 157-158, 169-171, 367, 384, 438, 445 & 521
-Brendieck-Worm C., Klarer F. & Stöger E. (2015) Heilende Kräuter für Tiere: Pflanzliche Hausmittel für Heim- und Nutztiere. Haupt Verlag, Bern, pp. 48-59 & 104
-Borrelli F., Romano B., Fasolino I., Tagliatatela-Scafati O., Aprea G., Capasso R., Capasso F., Bottazzi E.C. & Izzo A.A. (2012) Prokinetic effect of a standardized yarrow (Achillea millefolium) extract and its constituent choline: Studies in the mouse and human stomach. Neurogastroenterology and Motility 24(2), 164-171
-Dietl W. & Jorquera M. (2003) Wiesen- und Alpenpflanzen. Agrarverlag, FAL Reckenholz, ISBN 3-7040-1994-1, p. 520
-Disler M., Ivemeyer S., Hamburger M., Vogl C.R., Tesic A., Klarer F., Meier B. & Walkenhorst M. (2014) Ethnoveterinary herbal remedies used by farmers in four north-eastern Swiss cantons (St. Gallen, Thurgau, Appenzell Innerrhoden and Appenzell Ausserrhoden). J Ethnobiol Ethnomed. 10, 32-54
-ESCOP monographs. The scientific foundation for herbal medicinal products, 2nd edition, supplement (2009) Ed. F.H. Kemper, Thieme Verlag, Stuttgart, pp. 91-101
-European Medicines Agency (EMA) (1999) Committee for Veterinary Medicinal Products (CVMP): Millefolii herba, summary report. EMEA/MRL/288/97-Final, October 1999, http://www.ema.europa.eu 1995-2016)
-European Medicines Agency (EMA) (2011) Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC): Community herbal monograph on Achillea millefolium L., herba, final. EMA/HMPC/290284/2009, 12 July 2011, http://www.ema.europa.eu (1995-2016)
-Hänsel R. & Sticher O. (2010) Pharmakognosie - Phytopharmazie. 9. Auflage. Springer Verlag, Berlin, pp. 793-795
-Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen (2013) Millefolii herba (Schafgarbenkraut), Verf.: J. Jurenitsch, http://www.drugbase.de, Datenstand 24.01.2013
-Hiller K. & Melzig (2010) Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, pp. 205-206
-Lauber K. & Wagner G. (2012) Flora Helvetica, 5. Auflage. Haupt Verlag Bern, p. 864
-Kommission E (1990) Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft, 50445 Köln
-Mayer M., Vogl C.R., Amorena M., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2014) Treatment of organic livestock with medicinal plants: A systematic review of European ethnoveterinary research. Forsch Komplementmed. 21(6), 375-386
-Mayer M., Zbinden M., Vogl C.R., Ivemeyer S., Meier B., Amorena M., Maeschli A., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2017) Swiss ethnoveterinary knowledge on medicinal plants - a within-country comparison of Italian speaking regions with north-western German speaking regions. J Ethnobiol Ethnomed. 13, 1-23
-Mertenat D., Dal Cero M., Vogl C.R., Ivemeyer S., Meier B., Maeschli A., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2020) Ethnoveterinary knowledge of farmers in bilingual regions of Switzerland - is there potential to extend veterinary options to reduce antimicrobial use? J Ethnopharmacol. 246, 112184
-Ph. Eur. 10: Pharmacopoea Europaea (2020), Grundwerk, 10. Ausgabe, pp. 2403-2405
-Pharmavista (2016) www.pharmavista.net, Produkte Schweiz
-PubChem (2016) pubchem.ncbi.nlm.nih.gov
-Reichling J., Frater-Schröder M., Saller R., Fitzi-Rathgen J. & Gachnian-Mirtscheva R. (2016) Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis. 3. Auflage. Springer Verlag, Berlin, pp. 78-80
-Stucki K., Dal Cero M., Vogl C.R., Ivemeyer S., Meier B., Maeschli A., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2019) Ethnoveterinary contemporary knowledge of farmers in pre-alpine and alpine regions of the Swiss cantons of Bern and Lucerne compared to ancient and recent literature - Is there a tradition? J Ethnopharmacol. 234, 225-244
-Teuscher E., Melzig M.F. & Lindequist U. (2012) Biogene Arzneimittel: Lehrbuch der Pharmazeutischen Biologie. 7. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 153-146
-WHO monographs on selected medicinal plants - volume 4 (2009) Herba millefolii. World Health Organization, pp. 179-191
-WHO Monographs on Selected Medicinal Plants commonly used in the Newly Independent States (NIS) (2010) Herba millefolii. World Health Organization, pp. 271-283
-Wichtl M. (2009) Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage. 5. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 449-452
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