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Deutsch    Thymi herba; Herba thymi
Deutsch    Thymiankraut; Thymian
Franzoesisch    Parties aériennes de thym
Italienisch    Fiori e foglie di timo
Englisch    Thyme
 

Verwendete Pflanzen (Botanik)

Thymus vulgaris L.
Thymus zygis L.
 
Verwendete Pflanzenteile

Definition

Nach Ph. Eur. 10: Die ganzen, von den getrockneten Stängeln abgestreiften Blätter und Blüten von Thymus vulgaris L., Thymus zygis L. oder einer Mischung beider Arten.
 
Gehalt:
-Ätherisches Öl: mindestens 12 ml/kg (wasserfreie Droge) (Ph. Eur. 10, 2020).
-Gesamtgehalt an Thymol und Carvacrol (beide C10H14O; Mr 150.2): mindestens 40% des ätherischen Öls (Ph. Eur. 10, 2020).
 
Reinheit:
-Fremde Bestandteile: höchstens 10% Stängelanteile und höchstens 2% sonstige fremde Bestandteile. Der Durchmesser der Stängel darf höchstens 1 mm und ihre Länge höchstens 15 mm betragen (Ph. Eur. 10, 2020).
-Thymus serpyllum L.: Blätter, die am Grund lange Haare tragen, sonst aber schwach behaart sind, zeigen eine Verfälschung mit (Thymus serpyllum L.) an.
-Wasser: höchstens 100 ml/kg, mit 20.0 g pulverisierter Droge bestimmt (Ph. Eur. 10, 2020).
-Asche: höchstens 15.0% (Ph. Eur. 10, 2020).
-Salzsäureunlösliche Asche: höchstens 3.0% (Ph. Eur. 10, 2020).
 
Extraktionsverfahren:
-Heisswasser (Infus, Dampfinhalation; Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; EMA, 2016; Reichling et al., 2016; Wichtl, 2009)
-Wasser (Flüssigextrakt aus einer Mischung von Thymian-Kraut und Primel-Wurzel; EMA, 2016)
-Ammoniakwasser 10% m/m: Glycerin 85% m/m: Ethanol 90% V/V: Wasser (1:20:70:109) (Flüssigextrakt; EMA, 2016)
-Ethanol 20% V/V (Flüssigextrakt; EMA, 2016)
-Ethanol 70% V/V (Trockenextrakt; EMA, 2016)
-Methanol 25% V/V (Spissumextrakt, Trockenextrakt; EMA, 2016)
 
Verfälschungen: selten Verwechslungen mit Thymus serpyllum L.s.l. (Quendel) (Hagers Enzyklopädie, 2014; Wichtl, 2009).
 

Übliche Zubereitungen

Getrocknete Droge als Infus, Pulver, Flüssig- und Trockenextrakte, Säfte, Sirup, Dragées, Kapseln, Lutschtabletten, Pastillen, Zäpfchen, seltener Pressäfte und Spissumextrakte (EMA, 2016; Pharmavista, 2017; Teuscher et al., 2012; Wichtl, 2009).
 
 

Pharmakognosie

Organoleptische Angaben

Aussehen

Nach Ph. Eur. 10:
-Das Blatt von Thymus vulgaris ist meist 4-12 mm lang, bis 3 mm breit und ungestielt oder sehr kurz gestielt. Die Spreite ist derb, ganzrandig, lanzettlich oder eiförmig und auf beiden Seiten grau oder grünlich grau behaart; die Ränder sind zur Blattunterseite hin stark eingerollt. Der Mittelnerv ist auf der Blattoberseite eingesenkt, auf der Blattunterseite tritt er stark hervor. Der Kelch ist grün, oft violett überlaufen, röhrig, am oberen Ende 2-lippig mit einer 3-zipfligen, zurückgebogenen Oberlippe und einer längeren, aus 2 bewimperten Zähnen bestehenden Unterlippe. Die Kelchröhre ist nach dem Abblühen durch einen Kranz langer, steifer Haare verschossen. Die Blütenkrone ist etwa doppelt so lang wie der Kelch, schwach 2-lippig und in getrocknetem Zustand meist bräunlich (Ph. Eur. 10, 2020).
-Das Blatt von Thymus zygis ist meist 1.7-6.5 mm lang und 0.4-1.2 mm breit, nadelförmig oder lineal-lanzettlich mit stark zur Blattunterseite hin eingerollten Rändern. Die Blattspreite ist beidseits grün oder grünlich grau, zuweilen am Mittelnerv violett überlaufen und trägt am Blattrand, vor allem an der Basis, lange weisse Haare auf. Die getrockneten Blüten sind denen von Thymus vulgaris sehr ähnlich (Ph. Eur. 10, 2020).
-Das Pulver beider Arten ist graugrün bis grünbraun (Ph. Eur. 10, 2020).
 

Geruch

Kräftiger, an Thymol erinnernder Geruch (Ph. Eur. 10, 2020); aromatisch (Hagers Enzyklopädie, 2014); aromatisch, charakteristisch (Reichling et al., 2016); aromatisch, intensiv und charakteristisch (Wichtl, 2009).
 

Geschmack

Aromatisch, etwas scharf (Hagers Enzyklopädie, 2014; Reichling et al., 2016; Wichtl, 2009).
 
Inhaltsstoffe

Leitsubstanzen

Ätherisches Öl (1-6.5 %) mit Phenolen und Terpenoiden, Glykoside, Eugenol, aliphatische Alkohole und Acetophenon, Flavonoide, Gerbstoffe, freie Phenolsäuren, Biphenyle, Saponine, langkettige, gesättigte Kohlenwasserstoffe und aliphatische Aldehyde sowie Arabinogalactan.
-Ätherisches Öl: primär Thymol und/oder Carvacrol, Linalool, Geraniol, α-Terpineol, trans-Thujanol, Terpinen-4-ol, cis-Myrcen-8-ol; 6 Chemotypen:
-Thymol-Typ: bis 70 % Thymol und bis 10% Carvacrol, p-Cymen und γ-Terpinen
-Carvacrol-Typ: bis 85 % Carvacrol neben Thymol, p-Cymen, γ-Terpinen u.a.
-Linalool-Typ: bis zu 95% Linalool und Linalylacetat
-Geraniol-Typ: bis zu 90% Geraniol und Geranylacetat
-α-Terpineol-Typ: bis zu 96% α-Terpineol und Terpinylacetat
-trans-Thujanol/Terpinen-4-ol-Typ: unterschiedliche Mengenverhältnisse an trans-Thujanol und Terpinen-4-ol, daneben Linalool, cis-Myrcen-8-ol, Carvacrol, Thymol und α-Terpineol.
-Flavonoide: u.a. Apigenin, 6-Hydroxyluteolin, Luteolin.
-Gerbstoffe: ca. 3% Lamiaceengerbstoffe, v.a. Rosmarinsäure (Ester der Kaffeesäure).
-Freie Phenolsäuren: u.a. Kaffeesäure, p-Cumarsäure, Sinapinsäure.
(ESCOP, 2009; Hagers Enzyklopädie, 2014; Hiller & Melzig, 2010; Reichling et al., 2016; Teuscher et al., 2012; Wichtl, 2009)
 
 
Pharmakologie

Wirkung

-Gastrointestinaltrakt: antibakterielle und spasmolytische Wirkung (in vitro), immunstimulierende Wirkung (in vivo) (Ayrle et al., 2016).
-Respirationstrakt: spasmolytische Wirkung (in vitro) (Ayrle et al., 2016).
-Teilweise immunstimulierende Wirkung (in vivo), entzündungshemmende Wirkung (in vitro) und analgetische Wirkung (in vivo) (Ayrle et al., 2016).
-Gastrointestinaltrakt: gesteigerte Sekretion von Speichel, Magensaft und Gallenflüssigkeit, was appetitanregend und verdauungsfördernd wirkt (Reichling et al., 2016).
-Respirationstrakt: durch das ätherische Öl bedeutende Rolle als Expektorans und Bronchospasmolytikum bei akuten und chronischen Bronchitiden sowie Katarrhen der oberen Luftwege (Reichling et al., 2016).
-Respirationstrakt: schleimlösend, Tätigkeit der Flimmerhärchen anregend, auswurffördernd, krampflösend, leicht schmerzstillend, wachstumshemmend auf Bakterien und Viren (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Antibakterielle und antimykotische Wirkung durch Carvacrol und Thymol (in vitro), insektizide Wirkung, spasmolytische Wirkung am Ileum (in vitro), Hemmung der Prostaglandinsynthese (in vitro), antioxidative Wirkung (in vitro), anthelmintische und nematozide Wirkung durch Carvacrol, Thymol und Linalool (in vitro) (Aichberger et al., 2012; Hagers Enzyklopädie, 2014; Reichling et al., 2016).
-(Broncho-)spasmolytische und expektorierende Wirkung (Aichberger et al., 2012).
-Spasmolytische Wirkung (in vitro) und antimibrobielle Wirkung (EMA, 2015).
 
Monographien

Monographien

-Ph. Eur. 10/2020: 10.0/0865
-ESCOP: Monographie vorhanden (2003)
-WHO: Monographie vorhanden (1999)
-HMPC (EMA): Monographie vorhanden (Doc.Ref.: EMA/HMPC/342332/2013 vom 12.11.2013 und EMA/HMPC/84990/2015 Corr. vom 5.4.2016)
-Kommission E: Monographie vorhanden, ATC-Code: R07AX (BAnz. Nr. 228 vom 5.12.1984)
 

Medizinische Anwendungen

Veterinärmedizin

Anwendungen

Anerkannte tiermedizinische Anwendung

-Bei Pferden wurde ein Thymian-Präparat erfolgreich bei chronisch obstruktiver Bronchitis (COPD) eingesetzt (Aichberger et al., 2012).
-In einer Studie an Mäusen konnte gezeigt werden, dass Carvacrol, gewonnen aus dem ätherischen Öl von von Origanum vulgare und Thymus vulgaris, gegen Echinococcus granulosus-Metazestoden wirksam ist. In vitro lag der maximale Effekt gegen die Protoskolezes bei 10 g/ml Carvacrol. In vivo konnte bei Mäusen, bei denen sich Zysten während 4 Monaten gebildet haben, mit der Verabreichung von 40 mg/kg Carvacrol während 20 Tagen eine Reduktion des Zystengewichts erreicht werden. Die in vivo-Wirksamkeit war vergleichbar mit der Albendazol/Mebendazol-Referenzbehandlung (Fabbri et al., 2016).
 

Ethnoveterinärmedizinische Studien

-Gemäss einer Übersichtsarbeit zu ethnoveterinärmedizinischen Studien Europas wird Thymus vulgaris bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, des Respirationstraktes und des Urogenitalsystems eingesetzt (Mayer et al., 2014).
-Bäuerinnen und Bauern der Deutschschweiz verwenden Thymus vulgaris-Kräuter, -Infus und -Öl bei Rindern, Schweinen und Hühnern als Hausmittel. Die Einsatzbereiche sind Verdauungstrakt und Stoffwechsel, Haut und Hufe sowie Respirationstrakt (Bischoff et al., 2016; Disler et al., 2014; Mayer et al., 2017; Mertenat et al., 2019; Schmid et al., 2012; Stucki et al., 2019).
 

Traditionelle Anwendung

-Innerlich bei Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes (Ayrle et al., 2016), bei Krämpfen, Verdauungsstörungen, Blähungen und zur Appetitanregung (Aichberger et al., 2012; Reichling et al., 2016) sowie bei chronischer Gastritis (Aichberger et al., 2012).
-Innerlich bei Erkrankungen des Respirationstraktes (Ayrle et al., 2016), gegen Husten und Erkältungskrankheiten (Brendieck-Worm et al., 2015), bei Bronchitis und Katarrhen der Atemwege/oberen Luftwege (Aichberger et al., 2012; Reichling et al., 2016), zur Auswurfförderung, bei Krampfhusten, Entzündungen des Maul- und Rachenraumes (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015) und bei Maulgeruch (Aichberger et al., 2012).
-Innerlich zur Stimulation des Immunsystems (Ayrle et al., 2016).
-Innerlich bei Blasenentzündungen (Aichberger et al., 2012).
-Innerlich bei Würmern (Aichberger et al., 2012).
-Äusserlich bei Aktinomykose, Hauterkrankungen (besonders eitrige), Akne, Furunkeln, Hautpilzen, Juckreiz, schlecht heilenden Wunden, Warzen und Gelenksrheumatismus (Aichberger et al., 2012).
 

Dosierung

Innerliche Anwendung
 Thymiankraut/Tag*
(in g Droge/Tag)
Schweizerische ethnoveterinärmedizinische Dosierung:
Thymiankraut/Tag**
(in g Droge/Tag: Median (Quartile))
Rind25-5025 (15-55)
Pferd6-15-25-50 
Ziege, Schaf2-10 
Schwein2-105 (2-10)
Hund0.5-1 
Katze0.01-0.1-0.3 
Kaninchen (1-2-5 kg KGW)0.3-0.4-0.9 
Meerschweinchen (1 kg KGW)0.3 
Huhn (1-5 kg KGW)0.01-0.1-0.3-0.90.2 (0.1-0.4)
Median CH-Ethnovet** (g/kg0.75) 0.2 (0.1-0.4)
kg0.75 = Metabolisches Körpergewicht (MBW): 1 kg KGW ≡ 1 MBW (z.B. Meerschweinchen, Huhn, Kaninchen); 10 kg KGW ≡ 5.6 MBW (z.B. Ferkel, Hund); 70 kg KGW ≡ 24.2 MBW (z.B. Kalb, Ziege, Schaf, Schwein); 700 kg KGW ≡ 136.1 MBW (z.B. Kuh, Pferd)
* (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; Reichling et al., 2016)
** (Bischoff et al., 2016; Disler et al., 2014; Mayer et al., 2017; Mertenat et al., 2020; Schmid et al., 2012; Stucki et al., 2019)
 

Zubereitung

Innerliche Anwendung
-Gastrointestinaltrakt: Thymiankraut direkt als Droge oder in Form von Infusa (Aichberger et al., 2012; Reichling et al., 2016).
-Respirationstrakt: Thymiankraut in Form eines Infuses (10g/Liter oder 10 g/5 Liter), 2- bis 4-mal täglich 0.5 Liter Infus; bei Rindern und Jungtieren (Reichling et al., 2016).
-Thymianinfus: 1-2 Teelöffel getrocknetes bzw. 1-2 Esslöffel frisch gepflücktes Thymiankraut zerkleinern und mit ¼ Liter heissem (nicht mehr sprudelndem) Wasser übergiessen, sofort zudecken und 10-15 Minuten ziehen lassen, dann das am Deckel kondesierte Wasser zurücklaufen lassen und abseihen; den lauwarmen Infus mindestens 2- bis 4-mal täglich verabreichen (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Bei Husten kann dem Infus 1 Teelöffel Honig pro 150 ml Infus zugesetzt werden (Aichberger et al., 2012).
 
Äusserliche Anwendung
-Dampfinhalation mit Thymian, kleinere Tiere (nicht bei empfindlichen Tieren wie Jungtiere; Thymiandämpfe können bei allen Tieren die Augen reizen): 2 Esslöffel Thymiankraut oder 1 Teelöffel Tinktur oder wenige Tropfen ätherisches Öl in einer flachen Schüssel mit 1 Liter kochend heissem Wasser übergiessen; bei grösserem Inhalierraum, Menge anpassen und zur Verstärkung der Wirkung 4-8 Tropfen Eukalyptusöl (nicht bei Neugeborenen und Jungtieren) zugeben (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Zum Sprühen (ausser Katzen und Jungtiere): 2-5 Tropfen ätherisches Thymianölmit warmem Wasser aufgiessen und mit einer Sprühflasche auf die Nase sprühen; auch Aufstallung kann besprüht werden (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Katzen, Jungtiere: Inhalation mit Thymian Chemotyp Linalool, d.h Thymian, der in höheren Lagen wächst (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Infus (1 Teil Thymian & 20 Teile Wasser) für Umschläge oder Waschungen; zur Inhalation bei Atemwegsinfekten (Aichberger et al., 2012).
-Umschläge mit Pulver beim Pferd gegen Furunkulose (Aichberger et al., 2012).
-Bei Insektenstichen: frische, zerquetschte Blätter zur Kühlung und Beruhigung auflegen (Aichberger et al., 2012).
 
Kombination
-Pflegeprodukte für mehrere Tierarten, in denen Thymian u.a. mit Aloe vera, Kamille, Perubalsam, Ringelblume, Rosmarin, Hamamelis, Spitzwegerich, Salbei und Honig kombiniert ist, zur Anregung der Stoffwechselfunktionen der Haut und zur Unterstützung ihrer Regenerationsprozesse (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
 

Hinweise

-Thymianöl nicht unverdünnt auf die Haut auftragen (Aichberger et al., 2012).
-Thymianöl bzw. Thymol ist kontraindiziert bei Gastroenteritis, Nephritis, Leber- und Herzerkrankungen sowie bei Trächtigkeit (Aichberger et al., 2012; Reichling et al., 2016).
-Unwerwünschte Wirkungen: bei Überdosierung können Thymianzubreitungen und insbesondere Thymol die Schleimhäute reizen und zu Erbrechen und Durchfall führen (Aichberger et al., 2012; Reichling et al., 2016).
-Vorsicht bei Hunden und Katzen, die sehr empfindlich auf Thymol reagieren (Aichberger et al., 2012).
 

Toxizität

-Reines Thymol ist in hohen Dosen für Tiere toxisch: es schädigt die Nieren, die Leber, verstärkt die Atmung und Herztätigkeit, erhöht den Blutdruck und die Körpertemperatur (Reichling et al., 2016).
-Vergiftungen sind durch das im Öl enthaltene Thymol möglich. Bei Indfusa verflüchtigt sich das toxische Thymol grösstenteils (Aichberger et al., 2012).
 

Verfügbarkeit

Siehe unter Fertigpräparate und -produkte Schweiz und Deutschland; die getrocknete, gerebelte und pulverisierte Droge sowie Extrakte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2018).
 

Gesetzliche Vorschriften, Doping

Rückstandsregelungen

-TAMV: Thymol ist auf der Liste 2/Anhang 2 als Antiinfektivum/Desinfektionsmittel/zur Wundheilung aufgeführt, darf bei Nutztieren topisch eingesetzt werden und erfordert bei der topischen Anwendung keinen Rückstandshöchstgehalt.
Thymol ist auf der Liste 2/Anhang 2 auch zur Behandlung der Varroatose in Bienenstöcken aufgeführt.
-FMBV (Nr. 68/2013): Die Verfütterung von getrockneten Blättern essbarer Pflanzen an lebensmittelliefernde Tiere ist laut der Futtermittelbuch-Verordnung, Anhang 1.418, erlaubt.
-European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Thymus vulgaris (Blätter, Blüten, getrocknet, geschnitten, pulverisiert) ist in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 007077-EN, 007077-DE (2017-09-08); 002592-EN, 002592-FR (2011-11-24); 002034-EN, 002034-FR (2011-05-20).
 

Doping

Das Thymiankraut ist keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter der Liste der verbotenen Substanzen.
 
Literatur
-Aichberger L., Graftschafter M., Fritsch F., Gansinger D., Hagmüller W., Hahn-Ramssl I., Hozzank A., Kolar V. & Stöger E. (2012) Kräuter für Nutztiere und Heimtiere. 2. Auflage. Eigenverlag Wien, pp. 130-131
-Ayrle H., Mevissen M., Kaske M., Nathues H., Gruetzner N., Melzig M. & Walkenhorst M. (2016) Medicinal plants - prophylactic and therapeutic options for gastrointestinal and respiratory diseases in calves and piglets? A systematic review. BMC Vet Res. 12(1), 89-120
-Bischoff T., Vogl C.R., Ivemeyer S., Klarer F., Meier B., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2016) Plant and natural product based homemade remedies manufactured and used by farmers of six central Swiss cantons to treat livestock. Livestock Science 189, 110-125
-Brendieck-Worm C. & Melzig M.F. (2018) Phytotherapie in der Tiermedizin. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart, pp. 200, 215, 367, 388, 391-393, 413, 419, 426 & 435
-Brendieck-Worm C., Klarer F. & Stöger E. (2015) Heilende Kräuter für Tiere: Pflanzliche Hausmittel für Heim- und Nutztiere. Haupt Verlag, Bern, pp. 48-59, 65, 183, 185 & 188-190
-Disler M., Ivemeyer S., Hamburger M., Vogl C.R., Tesic A., Klarer F., Meier B. & Walkenhorst M. (2014) Ethnoveterinary herbal remedies used by farmers in four north-eastern Swiss cantons (St. Gallen, Thurgau, Appenzell Innerrhoden and Appenzell Ausserrhoden). J Ethnobiol Ethnomed. 10, 32-54
-ESCOP monographs. The scientific foundation for herbal medicinal products, 2nd edition, completely revised and expanded (2003) Ed. F.H. Kemper, Thieme Verlag, Stuttgart, pp. 505-510
-European Medicines Agency (EMA) (2016) Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC): Assessment report on Thymus vulgaris L. or Thymus zygis L., herba and Primula veris L. or Primula eliator (L.) Hill, radix, final. EMA/HMPC/85124/2015, 5 April 2016, http://www.ema.europa.eu (1995-2017)
-European Medicines Agency (EMA) (2013) Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC): Community herbal monograph on Thymus vulgaris L. and Thymus zygis L., herba, final. EMA/HMPC/342332/2013, 12 November 2013, http://www.ema.europa.eu (1995-2017)
-European Medicines Agency (EMA) (2016) Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC): European Union herbal monograph on Thymus vulgaris L. or Thymus zygis L., herba and Primula veris L. or Primula eliator (L.) Hill, radix, final. EMA/HMPC/84990/2015 Corr., 5 April 2016. http://www.ema.europa.eu (1995-2017)
-Fabbri J., Maggiore M.A., Pensel P.E., Denegri G.M., Gende L.B. & Elissondo M.C. (2016) In vitro and in vivo efficacy of carvacrol against Echinococcus granulosus. Acta Trop. 164, 272-279
-Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen (2014) Thymi herba (Thymiankraut), Verf.: E. Stahl-Biskup, http://www.drugbase.de, Datenstand 17.11.2014
-Hiller K. & Melzig (2010) Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, p. 592
-Kommission E (1990) Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft, 50445 Köln
-Mayer M., Vogl C.R., Amorena M., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2014) Treatment of organic livestock with medicinal plants: A systematic review of European ethnoveterinary research. Forsch Komplementmed. 21(6), 375-386
-Mayer M., Zbinden M., Vogl C.R., Ivemeyer S., Meier B., Amorena M., Maeschli A., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2017) Swiss ethnoveterinary knowledge on medicinal plants - a within-country comparison of Italian speaking regions with north-western German speaking regions. J Ethnobiol Ethnomed. 13, 1-23
-Mertenat D., Dal Cero M., Vogl C.R., Ivemeyer S., Meier B., Maeschli A., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2020) Ethnoveterinary knowledge of farmers in bilingual regions of Switzerland - is there potential to extend veterinary options to reduce antimicrobial use? J Ethnopharmacol. 246, 112184
-Ph. Eur. 10: Pharmacopoea Europaea (2020), Grundwerk, 10. Ausgabe, pp. 2479-2481
-Pharmavista (2017) www.pharmavista.net, Produkte Schweiz
-PubChem (2017) pubchem.ncbi.nlm.nih.gov
-Reichling J., Frater-Schröder M., Saller R., Fitzi-Rathgen J. & Gachnian-Mirtscheva R. (2016) Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis. 3. Auflage. Springer Verlag, Berlin, pp. 117-119 & 258
-Schmid K., Ivemeyer S., Vogl C., Klarer F., Meier B., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2012) Traditional use of herbal remedies in livestock by farmers in 3 Swiss cantons (Aargau, Zurich, Schaffhausen). Forsch Komplementmed. 19(3), 125-136
-Stucki K., Dal Cero M., Vogl C.R., Ivemeyer S., Meier B., Maeschli A., Hamburger M. & Walkenhorst M. (2019) Ethnoveterinary contemporary knowledge of farmers in pre-alpine and alpine regions of the Swiss cantons of Bern and Lucerne compared to ancient and recent literature - Is there a tradition? J Ethnopharmacol. 234, 225-244
-Teuscher E., Melzig M.F. & Lindequist U. (2012) Biogene Arzneimittel: Lehrbuch der Pharmazeutischen Biologie. 7. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 420-421
-WHO monographs on selected medicinal plants - volume 1 (1999) Herba thymi. World Health Organization, pp. 259-266
-Wichtl M. (2009) Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage. 5. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 664-666
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