HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Streuli Pharma AG
Dextroplex ad us. vet.[V], Injektionslösung
Isotonische Glucose-Lösung mit Vitamin-B-Komplex-Faktoren für Rinder, Schweine, Hunde und Katzen
ATCvet-Code: QA11JA
Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält:
Wirkstoffe: | Thiamini hydrochloridum 3 mg, Riboflavini natrii phosphas 2 mg, Pyridoxini hydrochloridum 1,1 mg, Nicotinamidum 12 mg, Dexpanthenolum 3 mg, Glucosum anhydricum 50 mg |
Hilfsstoffe: | Conserv.: E 218 1 mg, Aqua ad injectabilia ad 1 ml. |
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Eigenschaften / Wirkungen
Die in Dextroplex enthaltenen Vitamine des Vitamin-B-Komplexes sind Bestandteile von lebenswichtigen Enzymen, die verschiedene Stufen des Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsels regulieren, wobei jeder der Komponenten eine spezifische biologische Bedeutung zukommt:
- | Thiamin (Vitamin B1) ist ein Koenzym der Pyruvatdecarboxylase, 2-Oxoglutaratdehydrogenase und der Transketolase. |
- | Riboflavin (Vitamin B2) wirkt als prosthetische Gruppe von Flavienzymen bei der Wasserstoffübertragung im Amino- und Fettsäurestoffwechsel. |
- | Pyridoxin (Vitamin B6) ist ein Koenzym vom Aminosäuredekarboxylasen, Aminotransferasen, Hydrolasen und Phosphorylasen und ist an der Bereitstellung von biogenen Aminen im Gehirnstoffwechsel beteiligt. |
- | Nicotinamid (Niacin) ist ein Bestandteil von NAD+ und NADP+ und damit an vielen Reaktionen im Stoffwechsel beteiligt. Ausserdem ist es an der Übertragung von Wasserstoff im Intermediärstoffwechsel beteiligt und ist ein Koenzym von Dehydrogenasen. |
- | Dexpanthenol ist ein Provitamin und wird im Körper zu Pantothensäure umgewandelt. Pantothensäure ist ein Bestandteil von Koenzym A, welches an der Übertragung von Acetyl-CoA auf Oxalacetat, bei der β-Oxydation und der Synthese von Fettsäuren, Steroiden und Phosphatiden beteiligt ist. |
Die von den Vitaminen des B-Komplexes gesteuerten Stoffwechselvorgänge greifen derart eng ineinander, dass bei Störungen, die auf den Mangel eines Vitamins dieses Komplexes zurückgehen, oft auch andere Vitamine des B-Komplexes benötigt werden. Die Speicherkapazität des Organismus für Vitamine des B-Komplexes ist gering.
Mit Glucose enthält Dextroplex einen sofort verfügbaren Energieträger, der überall im Organismus umgesetzt werden kann.
Pharmakokinetik
Die Vitamine des B-Komplexes werden nach intramuskulärer Applikation rasch und vollständig resorbiert. Die Geschwindigkeit des Resorption hängt vom Blutfluss zur Injektionsstelle ab. Die Elimination erfolgt hauptsächlich über die Nieren:
- | Thiamin nach Metabolisierung in der Leber in Form von Thiamincarbonsäure und Pyramin (2,5‑Dimethyl-4-aminopyridin), |
- | Riboflavin zum Teil in unveränderter Form sowie als Riboflavinmonophosphat, Hydroxyflavin und Hydroxyethylflavin, |
- | Nicotinamid zur Hauptsache als N1-Methylnicotinsäureamid, |
- | Pyridoxin nach Metabolisierung in der Leber zur Pyridoxalsäure als biologisch aktive Form. |
Indikationen
Zur Prophylaxe und Therapie von Hypo- und Avitaminosen, Stoffwechselstörungen sowie in der Rekonvaleszenz.
Zur Unterstützungsbehandlung bei Dermatosen und Pelzschäden nichtparasitären Ursprungs, Störungen der Darmflora nach Sulfonamid- oder Antibiotika-Behandlung, Muskelschwäche, nervöse Störungen, Staupe, Katzenseuche.
Dosierung / Anwendung
Kalb: | 25 ml i.m., i.v. |
Rind: | 50 - 100 ml i.m., i.v. |
Schwein: | 30 - 50 ml i.m. |
Ferkel: | 10 ml i.m. |
Hund: | 10 - 20 ml als subkutanes Depot oder |
| 5 - 10 ml i.v. |
Katze: | 1 - 2 ml i.m. |
Die intravenöse Injektion hat langsam zu erfolgen.
Die Injektionen können bei Bedarf wiederholt werden.
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe. Glucoseverwertungsstörungen bei Diabetes mellitus und in posttraumatischen bzw. postnarkotischen Phasen, vor allem bei alten und schwerkranken Tieren ("Postaggressionssyndrom").
Vorsichtsmassnahmen
Dextroplex muss bei intravenöser Applikation langsam injiziert werden, um eventuelle Schockreaktionen zu vermeiden.
Unerwünschte Wirkungen
Bei sachgemässer Anwendung sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.
Bei zu rascher intravenöser Injektion von Thiamin kann es zu Exanthemen, Atemnot, Kreislaufkollaps sowie zu schweren anaphylaktischen Schockzuständen kommen. Ebenso wurden Bradykardie und Blockade der vegetativen Ganglien und der Muskelendplatten bei hohen intravenösen Dosen von Thiamin beobachtet.
Als seltene Nebenwirkungen können nach hochdosierter Verabreichung von Nicotinamid Krämpfe, Diarrhoe, Hypotension, Tachykardie und Hyperglykämie beobachtet werden.
Pantothensäure und Pyridoxin können in sehr seltenen Fällen allergische Hautreaktionen provozieren.
Absetzfristen
Keine.
Wechselwirkungen
Thiamin wird durch sulfithaltige Infusionslösungen gespalten und inaktiviert.
Pyridoxin kann bei hohen Dosierungen die Plasmakonzentration von Phenobarbital senken. Hydrocortison (Cortisol) und Cortison aktivieren den Tryptophan-Metabolismus, der Verbrauch sowie der Bedarf an Pyridoxin steigen an.
Sonstige Hinweise
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) aufbewahren.
Nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Datum verwenden.
Aufbrauchsfrist nach erster Entnahme: 28 Tage.
Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Packungen
Ampullenflaschen zu 100 ml
Flaschen zu 500 ml: Packungen zu 1 und 10 Flaschen
Zulassung erloschen am: 31.12.2010
Abgabekategorie: B
Swissmedic Nr. 42'746
Informationsstand: 06/2005
Dieser Text ist behördlich genehmigt.