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Bezüglich Angaben, die für alle Glukokortikoide (GK) gelten, siehe Glukokortikoide - Pharmakokinetik.
 

Absorption

Humanmedizinische Daten zeigen eine schnelle Absorption von Triamcinolonacetonid aus dem Gastrointestinaltrakt (Derendorf 1995a). Triamcinolonacetonid-21-Phosphat wird innerhalb von 10 - 15 Minuten nach der intramuskulären Applikation an Hunde, Affen und Ratten vollständig absorbiert (Gordon 1978a).
 

Metabolismus

GK werden hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Der Metabolismus von Triamcinolon ist bei Ratte, Hund, Affe und Kaninchen qualitativ gleich. Die Hauptmetaboliten sind die C21-Carbonsäuren von Triamcinolon und von 6β-hydroxy-Triamcinolon (6β-OH-TA) (Gordon 1978a).
 
Innerhalb von 1 - 5 Minuten nach der i.m. sowie i.v. Injektion an Hunde, Affen und Ratten wird Triamcinolonacetonid-21-Phosphat vollständig zu Triamcinolonacetonid hydrolysiert (Gordon 1978a).
 

Verteilung (im Körper / Organen)

Nach der Applikation verteilen sich GK weit in alle Gewebe. Sie passieren die Blut-Hirn- und Plazentarschranke (Hogger 2003a). Nach der i.v. Administration von Triamcinolonacetonid beim Pferd konnte eine sehr rasche Verteilung in alle Gewebe festgestellt werden (French 2000a).
 

Elimination (Ausscheidung, Exkretion)

Bei Hund, Ratte und Affe wird Triamcinolon und seine Metaboliten unabhängig von der Applikationsart hauptsächlich via Galle und Faeces ausgeschieden (Gordon 1978a; Kripalani 1975a). Innerhalb von 6 - 8 Stunden werden zwei Drittel des verabreichten Wirkstoffs ausgeschieden. Nach 48 Stunden ist die Ausscheidung via Urin- und nach 48 - 96 Stunden via Faeces abgeschlossen (Kripalani 1975a). Beim Rind erfolgt die Ausscheidung ungefähr zu gleichen Teilen via Urin und Faeces (Courtheyn 1998a).
 

Bioverfügbarkeit

Die orale Bioverfügbarkeit von Triamcinolonacetonid beim Menschen beträgt durchschnittlich 23%. Nach der Inhalation werden sehr ähnliche Werte von 22% gemessen (Derendorf 1995a).
 

Wirkungseintritt

Der Wirkungseintritt der GK wird z.B. anhand der Reduktion der Lymphozytenzahl im Blut gemessen. Nach Inhalation, oraler oder intravenöser Administration von 2 - 5 mg Triamcinolonacetonid beim Menschen, wurde unabhängig von der Applikationsart kurze Zeit nach der Applikation ein markanter Abfall der zirkulierenden Lymphozyten beobachtet. Bereits 4 Stunden nach der Applikation wurde die maximale Reduktion der Lymphozytenzahl (40 bis 60% des Anfangswertes) erreicht. 12 - 24 Stunden nach der Applikation befanden sich die Lymphozytenwerte wieder im Normbereich bzw. erreichten Werte, die vor dem Versuch gemessen wurden (Derendorf 1995a).
 
Wie im Kapitel Glukokortikoide - Pharmakologie beschrieben wird, ist der Wirkungseintritt auch von der Wirkstoffdosis abhängig. Bei sehr hohen Dosierungen ist schon innerhalb von Sekunden ein Effekt ersichtlich (Behrend 1997a), der auf einer physiko-chemischen Interaktion mit der Zellmembran (Stabilisierung) beruht (Niedner 2001a; Reinhold 2000a).
 

Wirkungsdauer, Wirkungsmaximum

Die Wirkungsdauer von Triamcinolon nach einmaliger Gabe wird mit 36 - 72 Stunden angegeben (Ungemach 2003a).
 
Die Cortisolsuppression stellt ein Parameter dar, der die Wirkungsdauer eines GK wiederspiegelt. Die maximale Cortisolsuppression nach einer einmaligen i.m. Injektion von 0,044 mg/kg Triamcinolon bei gesunden adulten Pferden wurde nach 12 Stunden gemessen und dauerte 14 Tage und somit doppelt so lange wie mit Dexamethason. Demnach ist das Risiko eines iatrogenen Hypoadrenokortizismus beim Pferd nach Administration von Triamcinolon im Vergleich zu Dexamethason deutlich grösser (Slone 1983a).
 
In einem Versuch mit Pferden waren die Serumcortisolspiegel nach der i.m. Injektion von 0,09 mg/kg des langsam resorbierbaren Triamcinolonacetonid über mehr als 4 Wochen vermindert. Das Resultat eines ACTH-Stimulationstest liess jedoch auf eine unbeeinträchtigte Nebennierenfunktion schliessen (Lapointe 1993a). Aus diesem Versuch ist ersichtlich, dass nach der i.m. Applikation von Triamcinolonacetonid mit einer sehr langsamen und ungleichmässigen Resorption des Wirkstoffes aus dem intramuskulären Depot und folglich mit einer sehr langen Wirkungsdauer gerechnet werden muss.
 

Wirkspiegel (Cmax, Tmax)

Pferd

Nach der intraartikulären Injektion von Triamcinolonacetonid (6 mg/Gelenk) in drei Gelenke, konnte der Wirkstoff bis zu 14 Tagen in der Synovia nachgewiesen werden. Dies ist weniger lang, als erwartet, da die Veresterung des GK normalerweise eine wesentlich längere Präsenz des Wirkstoffes im Gelenk zur Folge hat. Im Serum war der Wirkstoff bereits nach einer Stunde, mit einem Höchstwert (Cmax) von 4,3 ng/ml nach 4 Stunden (Tmax) und insgesamt während 48 Stunden nach der Injektion nachzuweisen. Diese Dosis führte zu einer Nebennierensuppression von 4 Tagen. Am Tag 5 befanden sich die Cortisolwerte wieder im Normalbereich (Chen 1992a).
 
Die Wirkspiegel von Triamcinolon nach der i.m. Injektion von 0,2 mg/kg bei Pferden waren sehr tief. 5 Stunden nach der Applikation konnte der Wirkstoff im Plasma nicht mehr nachgewiesen werden. Die Datenlage war in diesem Versuch leider ungenügend, um Aussagen über die Pharmakokinetik von Triamcinolon nach i.m. Applikation zu machen (French 2000a).
 
Im Gegensatz dazu konnte die selbe Menge Wirkstoff (0,2 mg/kg) nach i.v. Applikation ebenfalls beim Pferd auch noch 12 Stunden nach der Injektion im Plasma gefunden werden (French 2000a).
 

Mensch

Eine Stunde nach der oralen Applikation von 5 mg Triamcinolonacetonid, wird eine maximale Wirkstoffkonzentration von 10,5 ng/ml gemessen. Die Inhalation des selben Wirkstoffes (2 mg) ergibt nach 2,1 Stunden eine maximale Wirkstoffkonzentration von 2 ng/ml (Derendorf 1995a).
 

Eliminationshalbwertszeiten

Nach der i.m. sowie i.v. Applikation von Triamcinolonacetonid-21-Phosphat an Ratten, Hunde und Affen, beträgt die Eliminationshalbwertszeit (HWZE) ca. 1 - 2 Stunden (Kripalani 1975a). Beim Pferd ist die Elimination von Triamcinolon durch eine schnelle Phase mit einer mittleren HWZE von ca. 1,5 Stunden und eine langsame Phase mit einer mittleren HWZE von 12 Stunden charakterisiert. Daten bezüglich der HWZE von Triamcinolon beim Kaninchen waren den Werten der schnellen Phase beim Pferd sehr ähnlich (Rohatagi 1995a; French 2000a).
 
Eine Studie aus der Humanmedizin ergab nach 2 mg Triamcinolonacetonid i.v. eine HWZE von 2 Stunden, nach 5 mg oral 2,6 Stunden und nach der Inhalation von 2 mg des Wirkstoffes betrug die HWZE 3,6 Stunden (Derendorf 1995a).
 

Verteilungsvolumen

Das Verteilungsvolumen von Triamcinolonacetonid beim Menschen nach i.v. Applikation beträgt 103 l (Derendorf 1995a).
 

Clearance

Nach der i.v. Injektion von 0,2 mg/kg Triamcinolon beim Pferd, wurde eine Clearance von 8,1 ml/min/kg gemessen (French 2000a).
 
Beim Menschen wird die totale Körperclearance nach 2 mg Triamcinolonacetonid i.v. mit 37 l/h angegeben (Derendorf 1995a).
 

Nachweiszeiten Doping Pferd 

Triamcinolonacetonid:
-12 mg/Gelenk i.a. (Kenacort® retard 40):168 h (7 Tage) (FEI 2008a)
 
Hinweis:Individuelle Faktoren können zur Verlängerungen der angegebenen Zeiten führen: z.B. der pH-Wert des Urins (abhängig von Ernährung und Belastung), reduzierte Leberdurchblutung bei starker Belastung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, Wiederaufnahme von ausgeschiedenen Sustanzen mit dem Stroh, Dosiserhöhungen, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, sowie Krankheiten. Deshalb besteht keine Gewähr für negative Dopingkontrollen nach den angegebenen Nachweiszeiten (EHSLC 2006a)!
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