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Klassifizierung: Biologische Produkte >> Bakterien Synonyme: - Lateinisch: Leptospira hardjoe Englisch: Leptospira hardjoe Französisch: Leptospira hardjoe Italienisch: Leptospira hardjoe

Systematik / Morphologie

Leptospira hardjo gehört zum Stamm Spirochaetes, zur Familie Leptospiraceae und zur Gattung Leptospira.
 
Leptospiren sind zarte, schraubenförmige Bakterien. Um ihren Protoplasmazylinder sind 2 Endoflagellen gewunden, die eine rotierende Bewegung ermöglichen. Beide Enden sind gebogen, wodurch die charakteristische Kleiderbügel- oder Hakenform zustande kommt.
 
Leptospira hardjo ist ein gramnegatives Schraubenbakterium (Selbitz 2007a).
 

Tenazität / Virulenz

Leptospiren sind für viele Säugetiere und den Menschen als Krankheitserreger bedeutsam. Ein Teil der Leptospirosen verläuft als Naturherdinfektionen, wobei von Nagetieren im Naturherd immer wieder Infektionen von Haustieren und Menschen ausgehen. Eine epidemiologisch wichtige Eigenschaft der Erreger ist die Fähigkeit zur lang anhaltenden Nierenbesiedlung und der damit verbundenen Ausscheidung über den Harn.
 
In der Aussenwelt können Leptospiren bei Feuchtigkeit und Wärme überleben. Kontaminiertes Wasser ist eine wichtige Ansteckungsquelle. Eintrittspforten sind die Schleimhäute der Augen, des Verdauungs- und Geschlechtsapparates sowie die verletzte Haut (Selbitz 2007a).
 

Veterinärmedizinische Relevanz

Leptospiren verursachen Allgemeininfektionen, die Bakteriämie dauert ungefähr bis zum 8. Krankheitstag. Es kommt zur Schädigung der Erythrozyten, infolge dessen sich Anämie, Ikterus und Hämoglobinurie einstellen. Durch Endotoxine werden ZNS, Blutgefässe und andere Organe geschädigt. Da Leptospiren fetotrope Erreger sind, können sie zum Absterben der Früchte im Uterus führen. Durch humerale Abwehrreaktionen werden Leptospiren aus der Blutbahn eliminiert, in den Tubuli contorti der Nieren bleibt die Infektion jedoch bestehen und führt zu einer z.T. jahrelangen Erregerausscheidung über den Harn (Selbitz 2007a).
 

Wiederkäuer

Leptospira hardjo wurde 1960 erstmals nachgewiesen und ist heute die wichtigste Serovar bei Wiederkäuern. Sie ist an Rinder und Schafe adaptiert und nicht an Hauptwirte im Naturherd gebunden. Es existieren 2 serologisch nicht unterscheidbare Subtypen: Hardjoprajitno und Hardjobovis. Der Subtyp Hardjoprajitno gehört zur Spezies Leptospira interrogans, der Subtyp Hardjobovis zur Spezies Leptospira borgpetersenii. Infizierte Rinder scheiden den Erreger bis zu 20 Monate aus.
 
Die Rinderleptospirose ist besonders in Regionen mit extensiver Weidehaltung verbreitet. Leitsymptome sind Fieber, Ikterus, Hämoglobinurie und Anämie. Im Stadium der Bakteriämie treten Fieber, Apathie, Inappetenz und Leistungsabfall auf (Selbitz 2007a).
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