LD Pferd p.o.: | 2 kg frische Blätter/Tier (Kühnert, 1991; Humphreys, 1988), 3-5 kg frische Blätter/Tier (Lorgue et al., 1987) |
TD Pferd p.o.: | 4.6 g frische Pflanzen/kg Körpergewicht (Panter, 2004); 15.5 mg Coniin/kg Körpergewicht (Panter, 2004; Liebenow & Liebenow, 1993) |
LD Rind p.o.: | 2-4 kg frische Blätter/Tier (Lorgue et al., 1987), 4 kg frische Blätter/Tier (Kühnert, 1991; Humphreys, 1988), 4 kg frische Pflanzen/Tier (Liebenow & Liebenow, 1993); 5 g Coniin/kg Körpergewicht (Panter, 2004), 5.3 g frische Pflanzen/kg Körpergewicht (Panter et al., 1988) |
LD Rind i.m.: | 16 mg Coniin/kg Körpergewicht (Liebenow & Liebenow, 1993; Teuscher & Lindequist, 1994) |
TD Rind p.o.: | 0.9-1.9 g frische Pflanzen/kg Körpergewicht (Panter, 2004); 3.3-6.6 mg Coniin/kg Körpergewicht (Panter, 2004), 3.3 mg Coniin/kg Körpergewicht (Liebenow & Liebenow, 1993) |
TD Rind i.m.: | 16 mg Coniin/kg Körpergewicht (Liebenow & Liebenow, 1993) |
LD Schaf p.o.: | 800 g frische Blätter/Tier (Humphreys, 1988; Lorgue et al., 1987), 10 g frische Pflanzen/kg Körpergewicht (Panter et al., 1988); 6 g Coniin/kg Körpergewicht (Panter, 2004) |
LD Schaf i.m.: | 240 mg Coniin/kg Körpergewicht (Liebenow & Liebenow, 1993) |
TD Schaf p.o.: | 5.4-5.8 g frische Pflanzen/kg Körpergewicht (Panter, 2004); 44 mg Coniin/kg Körpergewicht (Panter, 2004; Liebenow & Liebenow, 1993) |
LD Ziege p.o.: | 4.1 g Samen/kg Körpergewicht (Panter, 2004) |
TD Ziege p.o.: | 7.8-10.8 g frische Pflanzen/kg Körpergewicht (Panter, 2004), 3.1 g Samen/kg Körpergewicht (Panter, 2004) |
LD Schwein p.o.: | 1-2 g frische Pflanzen/kg Körpergewicht (Liebenow & Liebenow, 1993), 11.43 g frische junge Pflanzen/kg Körpergewicht (Panter, 2004), 13.7 g frische Pflanzen/kg Körpergewicht (Panter et al., 1988) |
TD Schwein p.o.: | 5.1-7 g frische Pflanzen/kg Körpergewicht (Panter, 2004), 0.5-1 g Samen/kg Körpergewicht (Panter, 2004) |
LD Hund s.c.: | 50 mg Coniin-Hydrobromid/kg Körpergewicht (Clarke et al., 1981) |
LD Ente p.o.: | 50-70 g frische Blätter/Tier (Humphreys, 1988; Lorgue et al., 1987) |
LD50 Maus p.o.: | 100 mg Coniin/kg Körpergewicht (Panter et al., 1988; Liebenow & Liebenow, 1993; Teuscher & Lindequist, 1994) |
LD50 Maus s.c.: | 80 mg Coniin/kg Körpergewicht (Liebenow & Liebenow, 1993; Teuscher & Lindequist, 1994) |
LD50 Maus i.v.: | 19 mg Coniin/kg Körpergewicht (Liebenow & Liebenow, 1993; Teuscher & Lindequist, 1994) |
LD
Klinische Symptome
Die ersten Symptome treten nach 10 Minuten bis 2 Stunden auf und äussern sich mit Unruhe, Tremor, Muskelschwäche, Ataxie und Salivation. Die initiale Stimulation des ZNS kann in eine Depression und Tod infolge einer Atemlähmung übergehen.
Rinder sind am empfindlichsten. Jungtiere sind empfindlicher als Adulte.
Teratogenität: Frische Pflanzen und zum Teil Coniin lösen bei Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen Skelettdeformationen aus; bei Ziegen und Schweinen zusätzlich eine Gaumenspalte.
Pferd: Tremor, dann plötzliches Taumeln und Bewusstlosigkeit mit Umfallen nach vorne. Bei nicht-letalen Dosen dauert die Bewusstlosigkeit 20 Minuten bis 2 Stunden, dann stehen die Pferde wieder auf. Puls, Körpertemperatur und Atmung sind normal bis leichtgradig erhöht. Verabreichung von Coniin an tragende Stuten (45.-75. Trächtigkeitstag) bewirkt Nervosität, Tremor und Ataxie. Die Symptome treten nach 30-40 Minuten auf und bleiben 4-5 Stunden. Nach 3-4 Tagen stellt sich eine andauernde Depression ein. Bei
Fohlen wurden bisher keine Missbildungen festgestellt.
Rind: Muskelschwäche, Koordinationsverlust, flexierte Karpal- und Trasalgelenke, exzessive Salivation, cyanotische Schleimhäute, zuerst Erregung, dann Apathie, Mydriasis, Nickhautvorfall, Zähneknirschen, häufiges Aufstossen, aufgekrümmter Rücken, Tremor (v.a. Hinterbeinmuskulatur), Ataxie, steifer Gang, Tachykardie, Inappetenz, schwere Kolik, häufiger Urin- und Kotabsatz, Durchfall (zum Teil blutig) oder Verstopfung, Milchrückgang; Verlangen, noch mehr von der Pflanze zu fressen. Ca. 8 Stunden nach Aufnahme des Coniins mäuseharnartiger Geruch von Ausatmungsluft und Harn. Erholungszeit bis 3 Wochen. Verabreichung von Coniin an tragende Rinder (50.-75. Trächtigkeitstag) hat Skelettmissbildungen der
Kälber zur Folge (Arthrogrypose mit stark flexierten Karpalgelenken, Skoliose, Torticollis). Die Mütter zeigen Nervosität, Tremor, Ataxie und manchmal eine starke Salivation. Die Symptome kommen nach 1.5-2 Stunden und bleiben 6-7 Stunden. Nach 3-4 Tagen stellt sich eine andauernde Depression ein.
Schaf: Verabreichung von Coniin an trächtige Schafe (25.-35. Trächtigkeitstag): Flexion der Karpalgelenke bei den
Lämmern. Die Mütter zeigen Nervosität, Tremor, Ataxie und manchmal eine starke Salivation. Die Symptome kommen nach 1.5-2 Stunden und bleiben 6-7 Stunden. Nach 3-4 Tagen stellt sich eine andauernde Depression ein. Keine Malformation gibt es bei der Verabreichung von Coniin vom 12.-30., vom 30.-50. und vom 35.-65. Trächtigkeitstag. Die Verfütterung von frischem Pflanzenmaterial zwischen dem 30.-60. Trächtigkeitstag induziert bei den Lämmern eine Flexion der Karpalgelenke, die jedoch nur vorübergehend ist und sich spontan zurückbildet.
Schwein: Ataxie, Tremor, starke Lakrimation, Mydriasis, reduzierter Drohreflex, Nickhautvorfall, Tachykardie, Polypnoe, Hyperthermie, Seitenlage, tonisch-klonische Krämpfe an den Hintergliedmassen. Erholung innert 24 Stunden. Die
Ferkel von vergifteten tragenden Sauen zwischen dem 43.-53. Trächtigkeitstag zeigen Tremor und Gelenkssteife in 1-4 Gliedmassen und eine thorakolumbale Skoliose; vom 30.-45. Trächtigkeitstag eine Palathoschisis.
Hunde und
Katzen zeigen Salivation und Dysphagie, bei grössseren Mengen zusätzlich Nausea, Vomitus, Abdominalschmerzen und Diarrhoe. Weitere Symptome sind Tremor, Muskelkrämpfe, Parästhesien, Ataxie, dann aufsteigende Parese, Paralyse; Miosis, später Mydriasis; Agitation, Konvulsionen, gefolgt von Depression; Tachypnoe, Bradypnoe, später Dyspnoe; Tachykardie, Hypertonie, später Bradykardie, Hypotonie und Tod durch Atemlähmung.
Kaninchen: Schwäche, Ataxie, Tod.
Vögel (Truthahn, Wachtel, Gans): Salivation, Tremor, Ataxia, Paralyse, Flugunfähigkeit und Tod.
Singvögel fressen die Samen ohne Schaden.
Therapie
Dekontamination / Symptomatische Therapie (
siehe Notfalltherapie)
Aufrechterhaltung der Atmung, bis das Toxin abgebaut ist.