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Zutreffende Spezies (Botanik)

Hypericum maculatum Crantz s.l. - giftig
Hypericum perforatum L.s.str. - giftig
Hypericum tetrapterum Fr. - giftig
 

Toxizitätsgrad

Giftig + (Erläuterungen)
 

Hauptwirkstoffe

Hypericin (rot-fluoreszierendes Pigment) und Pseudohypericin, Flavonoide mit Hyperosid, ätherische Öle, Gerbstoffe, antibiotisch wirksame Verbindungen, Phenolsäuren. Die Toxizität bleibt zu ca. 20% auch im Dürrfutter erhalten.
 

Wirkungsmechanismen

Hypericin wird resorbiert, in der Haut eingelagert und durch Lichteinfall zur Fluoreszenz angeregt. Die dadurch ausgelösten Oxidationsprozesse führen zu Zellschädigung und Entzündung (primäre Fotosensibilisierung). Da das Hypericin bei diesen Prozessen nicht verändert wird, bleibt die Fotosensibilisierung über längere Zeit bestehen.
 
Veterinärtoxikologie

Toxische Dosis

Schaf:täglich 100g frische Blätter.
Rind, Kalb:0.5-0.6% des Körpergewichtes an frischer Pflanze.
 

Klinische Symptome

Innerhalb von 1-2 Tagen: Läsionen (Rötung, Ödeme, schwarze Krusten) an unpigmentierten und dünnbehaarten Hautstellen, wie Augenlider, Flotzmaul und Euter, die der Sonne ausgesetzt sind (Fotodermatitis); Anorexie, Unruhe, manchmal Konvulsionen.
Pferde: sind besonders empfindlich. Läsionen mit Tendenz zur Infektion; Inappetenz, Taumeln, Koma.
Rind, Schaf, Schwein: Vergiftungsfälle sind aufgetreten.
 

Therapie

Tiere in den Schatten oder besser in einen Stall bringen und weitere Johanniskraut-Aufnahme verhindern.
Dekontamination/Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie); Antibiotika mit Glukokortikoiden (lokal oder parenteral), Zink-Lebertran-Paste, Niacin; Antihistaminika sind wenig effizient.
 
Veterinärpathologie

Sektionsbefunde

Exsudative Dermatitis; Lebervergrösserung und -zirrhose; Nephritis.
 
Literatur
-Cooper M.R., Johnson A.W. & Dauncey E.A. (2003) Poisonous plants and fungi. 2nd edition. TSO (The Stationery Office), London (GB)
-Dietl W. & Jorquera M. (2003) Wiesen- und Alpenpflanzen. Agrarverlag, FAL Reckenholz, ISBN 3-7040-1994-1, pp. 322-324
-Kümper H. (1989) Hypericismus bei Schafen. Tierärztl Praxis 17, 257-261
-Liebenow H. & Liebenow K. (1993) Giftpflanzen - Vademekum für Tierärzte, Landwirte und Tierhalter. G. Fischer Verlag, Jena
-Roth L., Daunderer M. & Kormann K. (1994) Giftpflanzen - Pflanzengifte. 4. Auflage. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, pp. 415-419
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