Die Gattung Toxoplasma enthält als einzige Art Toxoplasma gondii, die sich weltweit in mindestens drei Genotypen mit verschiedenen Mischformen einteilen lässt. Endwirte sind ausschliesslich Katzen und einige wildlebende Feliden. In seltenen Fällen fungiert der Hund als Fehlwirt, wobei es bei diesem nur zur Entwicklung extraintestinaler Stadien ohne Ausscheidung von Oozysten kommt. Zwischenwirte sind vermutlich alle warmblütigen Tiere; Menschen sind Fehlwirte.
Hunde und Katzen infizieren sich
● | durch die Aufnahme sporulierter Oozysten aus der Umwelt |
● | durch pränatale Infektion (intrauterin) |
● | durch Aufnahme infektiöser Zysten aus dem Gewebe eines Zwischenwirtes (Beutetiere, wie Nager oder Vögel) |
● | durch Aufnahme infektiöser Zysten in abortiertem Material oder rohem oder ungenügend erhitztem bzw. nicht ausreichend tiefgefrorenem Fleisch (z. B. beim BARFen). |
Ausschliesslich bei Katzen (Endwirt) kommt es zu einer fäkalen Ausscheidung von Toxoplasma-Oozysten.
Toxoplasma gondii
Für die tierärztliche Praxis ist es wichtig, zu unterscheiden zwischen:
● | Katzen als Endwirte (intestinale Toxoplasmose), die i.d.R. keine klinischen Anzeichen zeigen (ausser als Jungtiere, selbstlimitierender Durchfall), als Ausscheider von Oozysten, die zoonotisch relevant sind |
und
● | Katzen und Hunden mit einer aktiven Infektion (systemische Toxoplasmose, äusserst selten), die als klinische Patienten relevant sind, dagegen für den Menschen keinerlei Risiko darstellen. |
Bei Hunden ist eine systemische Toxoplasmose sehr selten. Sie wird verursacht durch eine extraintestinale Entwicklung (Tachyzoiten). Die betroffenen Tiere stellen keinerlei zoonotisches Risiko für den Menschen dar. Bei Erstinfektion trächtiger Hündinnen kann es zum Abort kommen.
Sehr selten treten bei pränatal (intrauterin) infizierten Welpen direkt nach der Geburt generalisierte bzw. zentralnervöse Symptome auf. Ebenfalls sehr selten treten bei adulten Hunden akute Krankheitserscheinungen mit neuromuskulären Symptomen auf.
Das Schema dient zur Therapie einer systemischen Toxoplasmose, nicht zur Verhinderung einer Oozystenausscheidung bei Katzen.
Die Therapie sollte nach 1 Wochen reevaluiert werden, und bei positiver Therapieantwort für total 4 Wochen fortgesetzt werden.
Toxoplasmose | |||
Priorisierung/Antibiotika | Dosierung | Behandlungsdauer | Bemerkungen |
First line | |||
Clindamycin | 10 - 12 mg/kg 2 - 3 × tgl. | 4 Wochen | Reevaluation nach 1 Wochen, bei positiver Therapieantwort Fortführung für total 4 Wochen |
Trimethoprim / Sulfonamide |
10 - 12 mg/kg 2 - 3 × tgl. |
4 Wochen | Weiterführung der Therapie entsprechend dem primär erkrankten Organsystem (muskulär vs. ZNS) Polymyositis: Clindamycin Cerebellitis: Sulfadiazin / Trimethoprim |
Unbekannt.