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Durchfall bei Mastschweinen

Wichtige Hinweise Durchfall bei Mastschweinen ist eine der häufigsten Indiktionen für eine orale antibiotische Gruppentherapie. Sehr häufig sind die Ursachen alimentär bedingt mit Beteiligung bakterieller oder viraler Durchfallerreger. Sehr häufig sind ganze Tiergruppen betroffen.
 
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren, Schlüsselstellen

Bei blutigem Durchfall ist in erster Linie an Brachyspira (B.) hyodysenteria, Lawsonia (L.) intracellularis, in seltenen Fällen auch an Salmonellen zu denken.
 
Risikofaktoren
Futterumstellung, Tierzukauf von verschiedenen, ständig wechselnden Herkunftsbetrieben, keine oder mangelnde Unterbrechung von Infektionsketten (Rein- Raus Verfahren/Reinigung und Desinfektion), keine konsequente Schadnager- und Fliegenbekämpfung, mangelnde Biosicherheitsmassnahmen, suboptimale Haltung
 

Erreger

Enterotoxische E. coli (ETEC): ETEC können in den ersten 10 Tagen nach der Einstallung vorkommen und verursachen wie beim Absetzferkel Durchfall.
 
L. intracellularis (LI): siehe Absetzferkel
 
Brachyspiren: B. hyodysenteriae, B. pilosicoli, B. hampsonii (noch nie in der Schweiz nachgewiesen): siehe Absetzferkel
 
Differentialdiagnostisch müssen vor allem Rotaviren, Coronaviren und PCV2-assoziierte Enteritis (PCV2-ED) ausgeschlossen werden. Seltener kommen Parasiten (ausser Ascaris suum) sowie Salmonella typhimurium vor.
 
Diagnose / Tests Für eine gezielte Therapie sind labordiagnostische Massnahmen unentbehrlich. Da für das Überleben der Tiere häufig sofortige Therapien erforderlich sind, können makroskopische Befunde und Lokalisation von Veränderungen bei Hofsektionen bereits wichtige ätiologische Hinweise liefern.
 
Diagnostische Untersuchungen siehe im Abschnitt "Durchfall bei Schweinen: Übersicht"
 
Therapieleitlinien

Grundsätzliches

Die AB-Therapie zeigt im Normalfall einen schnellen Erfolg. Sie überdeckt jedoch Management- und Haltungsmängel, weshalb sie nur eine kurzfristige Massnahme ist.
 

Antibiotika

ETEC:Siehe "Durchfall beim Absetzferkel"
LI:Siehe "Durchfall beim Absetzferkel"
BH / BP:Siehe "Durchfall beim Absetzferkel"
 

Resistenzlage

siehe "Durchfall beim Absetzferkel"
 

Prävention

Zur Prävention müssen Risikofaktoren möglichst minimiert werden.
 
-Hohe Biosicherheit: Hygieneschleuse, systematische Schadnager- und Fliegenbekämpfung, kein Zugang für Haustiere, abgesonderte Kadaverlagerung.
  
-Unterbrechung von Infektionsketten: Rein/Raus; Reinigung, Desinfektion, Buchten vor dem Einstallen neuer Tiere abtrocknen lassen etc.
  
-Aufheizen des Liegebereiches beim Einstallen auf 22 - 24° C.
  
-Futter mit tiefem Säurebindungsvermögen.
  
-Genügend Wassernippel mit genügendem Durchfluss zur Verfügung stellen (1 Nippel pro 12 Tiere bei Trockenfütterung und 1 Nippel/24 Tiere bei Flüssigfütterung). Durchflussrate > 1 l/Min.
  
-L. intracellularis: Orale Impfung ab 21. Lebenstag bei den Saugferkeln auf dem (den) Herkunftsbetrieb(en) durchführen.
  
-B. hyodysenteriae: Sanierungsprogramm mit entsprechenden Massnahmen zur Verhinderung einer Wiedereinschleppung durchführen.
 

Unterstützende Massnahmen

-Flüssigkeitsverlust ausgleichen (Elektrolyttränken)
  
-Verabreichung von Ferkelwühlerde z.B. mit Essig durchmischt (ansäuernde Wirkung)
  
-Tägliche Kotbeseitigung da hohe Tenazität (21 Tage) der Erreger
  
-Belegungsdichte reduzieren
  
-Anpassung der Fütterung (bspw. Anteil von CCM erhöhen, etc.)
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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