mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index AntibioticScouts mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

Lippengrind

Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen

Die Krankheit kommt bei Schafen und Ziegen häufig vor und ist weltweit verbreitet. Bis 100% der Tiere einer Herde können erkranken.
 
Das Virus kann über kleinere Wunden an (unbehaarter) Haut eindringen und von Tier zu Tier oder über verunreinigte Geräte (z.B. Schermaschinen) übertragen werden. Lämmer infizieren sich in der Regel bei der Mutter beim Saugen am Euter.
 
Menschen sind grundsätzlich auch empfänglich für das Parapoxvirus (Zoonose).
 

Erreger

Die Krankheit wird durch das Parapoxvirus ovis verursacht. Es ist gegenüber Trockenheit widerstandsfähig und kann in Ställen und auf Weiden mehrere Jahre hindurch ansteckungsfähig bleiben. Das Virus geht aber bei feuchter Wärme schnell zugrunde.
 

Symptome

An haarlosen oder wenig behaarten Stellen wie Lippen, Nase, Euter und Kronsaum treten kleine Bläschen und Pusteln auf. Diese Blasen (Pusteln) und Rötungen verschorfen nach einigen Tagen. Anschliessend dehnen sich die Veränderungen aus. Innerhalb von drei Wochen verheilen schliesslich die Blasen und Krusten, und nach 4 Wochen löst sich der Schorf in der Regel problemlos und ohne Narbenbildung ab. Die Erkrankung verläuft häufig ohne Fieber und ohne starke Verhaltensbeeinträchtigung. Nur gelegentlich, insbesondere bei Stress und hohem Tierbesatz, kommt es zu Komplikationen: Vermehrter Speichelfluss, fehlende Nahrungsaufnahme (insb. bei ausgeprägten Veränderungen im Maulbereich), Lahmheit (bei Klauenveränderungen) und Schwäche. In schweren Fällen verenden die Tiere infolge Verweigerung der Tränke- und Futteraufnahme. Bei Jungtieren können sich die Hautveränderungen im Lippenbereich gelegentlich auch ausdehnen oder eine blumenkohlartige Struktur annehmen.
 
Diagnose / Tests Aufgrund der sichtbaren Veränderungen kann in den meisten Fällen eine Diagnose gestellt werden. Erregernachweis im Krustenmaterial möglich.
 
Therapieleitlinien Erkrankte Stellen werden wiederholt mit Jodlösung betupft. Bei schweren bakteriellen Sekundärerkrankungen, die systemisch übergreifen, können Antibiotika sowie nicht-steroidale Entzündungshemmer verabreicht werden.
 
Ausser bei bakteriellen Sekundärinfektionen ist eine Antibiose nicht indiziert.
 
Normalerweise heilt die Krankheit nach 3 bis 4 Wochen ab. Solche Tiere sind für ungefähr ein Jahr vor einer erneuten Infektion geschützt.
 

Prävention

Gute Stallhygiene, Vermeiden von Stress und eine optimale Versorgung mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen können vorbeugend wirken.
 
Immunisierung (Impfung) von Schafen und Ziegen in verseuchter oder gefährdeter Umgebung möglich.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.