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Pseudotuberkulose

Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen

Die Pseudotuberkulose der Schafe und Ziegen kommt weltweit vor und ist eine chronisch-zehrende Infektionskrankheit. Betroffene Lymphknoten können abszedieren. Reife Abszesse platzen auf und bakterienhaltiger Eiter wird freigesetzt. Die Tiere im Bestand stecken sich über den Kontakt mit diesem Eiter an. Andere mögliche Risikofaktoren sind der Zukauf infizierter Tiere, der Kontakt zu solchen sowie das Vertränken bakterienhaltiger Milch. Bei Schafen kann die Ansteckung auch über Scherutensilien erfolgen, die zuvor in einem Betrieb mit Pseudotuberkulose verwendet wurden. Klinische Symptome treten in der Regel erst 2 - 6 Monate nach der Infektion auf. Die Bedeutung der Pseudotuberkulose liegt in der verminderten Leistung und dem tieferen Handelswert befallener Tiere. Auch stellt sie milchhygienisch ein Problem dar. Die Pseudotuberkulose der Schafe und Ziegen ist eine zu überwachende und somit meldepflichtige Tierseuche. Sie ist eine Zoonose und kann selten auf den Menschen übertragen werden.
 

Erreger

Der Krankheitserreger ist das grampositive Bakterium Corynebacterium pseudotuberculosis. Es hat eine hohe Tenazität und kann in der Umwelt mehrere Monate überleben.
 

Symptome

Die Tiere sind im Allgemeinzustand wenig gestört. Bei klinisch manifesten Fällen sind die Lymphknoten vergrössert und können abszedieren. Die Krankheit ist durch eine nekrotisierende und verkäsende Lymphadenitis gekennzeichnet. Bei Ziegen sind vor allem die oberflächlichen Lymphknoten an Kopf, Hals, Schulter und Euter betroffen. Bei Schafen werden die vergrösserten Lymphknoten unter dem Vlies oft erst spät entdeckt - meist erst bei der Schur. Bei den Schafen kommt neben der äusseren Form vermehrt die innere Form mit Befall der Organlymphknoten und Organe vor, was dann erst bei der Schlachtung der Tiere festgestellt wird. Diese Tiere können zunehmend Atembeschwerden zeigen, v.a. bei vergrösserten Lungen- und Mediastinal-Lymphknoten, oder rezidivierende Tympanie, v.a. wenn der Ösophagus durch die raumfordernden Lymphknoten komprimiert wird.
 
Diagnose / Tests Es erkranken vor allem adulte Tiere - nicht zuletzt wegen der langen Inkubationszeit. Bei Jungtieren unter 6 Monaten kommt die Krankheit selten vor. Verdacht kommt auf bei vergrösserten subkutanen Lymphknoten. Bestätigung erfolgt durch den kulturellen Erregernachweis aus dem Abszessmaterial. Zur serologischen Diagnostik werden kommerzielle Testsysteme eingesetzt.
 
Therapieleitlinien Die Pseudotuberkulose ist eine unheilbare Krankheit. Infizierte Tiere bleiben lebenslänglich befallen und es können jederzeit neue Abszesse auftreten. Daher lohnt sich eine Einzelbehandlung nicht, da auch nach Abheilen des aufgebrochenen Abszesses kontinuierlich neue entstehen werden, die ebenfalls aufbrechen werden.
 
Tiere mit Abszessen müssen zum Schutz der anderen gesunden Tiere im Bestand sofort von diesen separiert oder geschlachtet werden (Beurteilung nach den allgemeinen Kriterien (VHyS, Anhang 7).
 

Prävention

Nicht-infizierte Herden sollen möglichst gut geschützt werden: es dürfen keine Kontakte (Ausstellung, Alpung, Transport) zu nicht Pseudotuberkulose-freien Tieren stattfinden. Insbesondere muss beim Melken und Scheren auf die Hygiene geachtet werden. Tierzukäufe vorher genau abklären.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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