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Durchfall

Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen

Durchfallerkrankungen kommen in allen Altersklassen vor. Je nach Ursache und Alter der betroffenen Tiere dominieren unterschiedliche Erreger (Bakterien, Viren, Parasiten), so dass die Erkrankung sehr rasch verlaufen oder auch mehrere Wochen dauern kann. Neben den Durchfallerregern werden vor allem Haltungsmängel, sowie Management- und Fütterungsfehler für die Erkrankung verantwortlich gemacht. Fütterungsfehler können einen diätetischen Durchfall auslösen. Die Kenntnis über den Parasitenstatus des Einzeltieres sowie der Herde können bei Durchfallsymptomatik ebenfalls im Vordergrund stehen.
 
Lämmerdurchfälle sind meist ein Stallproblem. Gegen Ende der Ablammsaison nehmen in der Regel wegen der erhöhten Besatzdichte sowohl Zahl als auch der Schweregrad der Erkrankungen zu.
 

Erreger

Escherichia coli, Salmonellen, Clostridium perfringens, Rotavirus, Kryptosporidien, Kokzidien und Giardia.
 
Escherichia coli:
Auftreten der Erkrankung: vor allem in den ersten Lebenstagen (< 10 Tage), am häufigsten am Tag 1 - 4 nach der Geburt. Infizierte Lämmer sterben meist bevor sie Durchfall zeigen.
 
Salmonellen:
Auftreten der Erkrankung: Tiere allen Alters können daran erkranken.
 
Clostridium perfringens:
Auftreten der Erkrankung: meist bei schon etwas älteren Tieren, wobei auch einige Wochen alte Sauglämmer erkranken können. Sie ist Folge einer Störung im Verdauungsablauf und tritt nach schnellen Futterwechsel auf.
 
Rotavirus:
Auftreten der Erkrankung: vor allem in den ersten Lebenstagen (2 - 14 Tagen). Ältere Tiere können ebenfalls daran erkranken.
 
Kryptosporidien:
Auftreten der Erkrankung: vor allem in den ersten Lebenstagen (5 - 10 Tagen). Durchfall meist selbstlimitierend. Bei schweren Erkrankungen meist in Kombination mit anderen pathogenen Erregern.
 
Kokzidien:
Auftreten der Erkrankung: aufgrund der Präpatenzeiten der Kokzidien sind Erkrankungen in der Regel frühestens ab der 3. Lebenswoche zu erwarten. Eine Kokzidiose wird häufig im Alter von 1 - 4 Monaten beobachtet.
 
Magendarmstrongyliden
Magen-Darm-Würmer sind weit verbreitet und stellen eine grosse Herausforderung in der Haltung von Kleinwiederkäuern dar. Die häufigsten Krankheitszeichen bei einem (starken) Befall sind Abmagerung, struppiges Fell, Milchrückgang, vermindertes Wachstum und Durchfall. Einige Wurmarten wie Haemonchus contortus ernähren sich von Blut und verursachen bei ihren Wirtstieren eine lebensgefährliche Anämie, erkennbar an den weissen Schleimhäuten und einem Flaschenhals. Solche Symptome werden meist zu spät erkannt, weil diese Würmer eher selten Durchfall auslösen.
 
Regelmässige Kot-Untersuchung können aufzeigen, ob eine Behandlung wirklich nötig ist oder nicht. Mit Wirksamkeitsprüfungen kann auch festgestellt werden, welche Entwurmungsmittel im Bestand noch genügend wirksam sind bzw. welche Wirkstoffe nicht mehr eingesetzt werden sollten. Ziel solcher vorbeugender Massnahmen ist es, den Parasitenbefall zu kontrollieren und allenfalls mit gezielten und wirksamen Anthelminthika zu regulieren. Die Behandlung wird aber zunehmend schwieriger, denn immer häufiger treten Resistenzen gegen Anthelminthika auf. Um dieser Entwicklung vorzubeugen, ist es wichtig, dass nur dann entwurmt wird, wenn eine starke Verwurmung nachgewiesen wurde.
 

Symptome (allgemein)

Dehydratation, Durchfall, Apathie, Inappetenz, meist kein Fieber, evtl. Untertemperatur.
 
Diagnose / Tests Die klinischen Symptome alleine sind nicht aussagekräftig; ohne Laboruntersuchungen sollten keine Diagnosen gestellt werden
 
Therapieleitlinien Eine Behandlung bereits erkrankter Lämmer hat nicht immer Aussicht auf Erfolg. Bereits verstorbene Tiere sollten unbedingt einer Autopsie zugeführt werden, um die Ursache des Todes resp. des Durchfalles feststellen zu können. Aufgrund der diagnostizierten Erreger und eines Antibiogrammes kann eine Empfehlung für die Wahl des Antibiotikums erfolgen.
 
Im Prinzip sind Durchfälle beim kleinen Wiederkäuer eher selten nur durch einen bakteriellen Grund verursacht, und damit ist ebenso selten eine Indikation für eine Antibiose gegeben. Die Rehydrierung der an Durchfall erkrankten Tiere steht im Vordergrund (intravenöse sowie peroral).
 

Prävention

Zentrale präventive Massnahmen bestehen in ausreichender Kolostrumversorgung, korrektem Tränke-Management (insbesondere bei künstlicher Lämmeraufzucht müssen Milchtemperaturen konstant gehalten und Tränkegeschirr nach jeder Mahlzeit konsequent gründlich gereinigt werden), Verbesserung der Hygiene (Ablamm- und Lämmerbuchten sauber und grosszügig mit trockener Einstreu versehen) sowie Reduzierung weiterer Managementfehler. Beim Absetzen, Umgruppieren und Umstallen muss auf ruhigen Umgang mit den Tieren geachtet werden.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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