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Listeriose

Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen

Die Listeriose ist eine bakterielle Infektion zahlreicher Tierarten. Listerien sind über Lebensmittel tierischer Herkunft auch auf den Menschen übertragbar (Zoonose). Listerien überleben im Boden wochen- bis monatelang. Insbesondere die Silagefütterung ist zu erwähnen. Bei unzureichender Säuerung der Silage (pH > 5) können sich die Bakterien gut darin vermehren und das Tier beim Verzehr infizieren.
 

Erreger

Listeria monocytogenes ist ein grampositives Stäbchen und hat eine hohe Tenazität gegenüber Trockenheit, Licht, Kälte und Wärme.
 

Symptome

Neben symptomlosen Infektionen sind 3 Hauptformen der Krankheit zu unterscheiden: Die zerebrale, die septikämische und die metrogene Form.
 
Bei den kleinen Wiederkäuern ist die zerebrale Listeriose die häufigste Form. Die Körpertemperatur ist anfänglich erhöht, später folgen Depression, Bewegungsstörungen, Lähmungen und Kopfnervenausfälle sowie vermehrtes Speicheln in fortgeschrittenen Fällen. Entzündungen der Lidbindehaut werden ebenfalls beobachtet.
 
Bei der septikämischen Form ist der gesamte Organismus betroffen. Diese Form tritt vor allem bei Jungtieren auf, die bereits im Mutterleib infiziert wurden.
 
Die metrogene Form äussert sich in Aborten, Frühgeburten oder Geburten lebensschwacher Jungtiere.
 
Diagnose / Tests Aufgrund der klinischen Symptome oder post mortem durch die Autopsie.
 
Therapieleitlinien Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn ist entscheidend für die Erfolgsaussichten. Bei kleinen Wiederkäuern ist der Verlauf der Listeriose fataler als beim Rind. Das Ansprechen auf die Therapie und die Prognose sind dementsprechend schlechter. Neben dem Einsatz von Antibiotika, nicht-steroidalen Entzündungshemmern sowie Vitaminen (allen voran Thiamin) sollen auch Infusionen (z.B. Ringer o.ä.) bei der Behandlung der erkrankten Tiere verabreicht werden. Zur Reduktion der Entzündungsreaktionen können auch Kortikosteroide eingesetzt werden. Cave: bei hohen Dosen von Kortikosteroiden können in der Hochgravidität Aborte ausgelöst werden. Bereits länger festliegende Tiere sollten erlöst werden.
 

Antibiotika

Listeriose
PriorisierungAntibiotikaBemerkung
 Parenteral 
First LinePenicillin
(Na-Penicillin i.v. 3 mal täglich
oder
Procain-Penicillin i.m. 1 mal täglich
Achtung: Hohe Dosierung wählen; Therapiedauer von mindestens 10 Tagen. Initial je nach Literatur mindestens 40'000 bis 80'000 I.E. für die ersten 3 Tage; anschliessend 30'000 I.E. täglich (bis zur Heilung).
 TetracyclinAlternativ zu den Penicillinen kann 20 mg/kg Oxytetracyclin i.m. oder i.v. bis zur Heilung eingesetzt werden.
Stark eingeschränkter Einsatz Aufgrund der guten Wirksamkeit von nicht-kritischen Wirkstoffen, ist davon abzusehen, kritische Antibiotika (z.B. Cephalosporin) zur Behandlung von Listeriose beim kleinen Wiederkäuer einzusetzen.
 
Nur Penicillin und Tetracyclin sind von der Swissmedic für kleine Wiederkäuer zugelassene Antibiotika.
 

Prävention

Nur qualitativ einwandfreies und sauberes Futtermittel verfüttern. Nur ausreichend gesäuerte Silage verfüttern. Bei der Futtergewinnung soll die Futterpflanze so wenig wie möglich mit Erde verschmutzt sein. Futtertröge regelmässig reinigen und sauber halten. Überbelegung in Ställen vermeiden.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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