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Hirschwurmkrankheit (Lumbalparese)
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren
Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen
Der Krankheitserreger ist ein häufiger Parasit des Rothirsches. Die Ursache der Erkrankung bei Kleinwiederkäuern liegt in der irrtümlichen Ansiedelung einzelner Parasitenlarven im zentralen Nervensystem. Die Larven des Parasiten gelangen mit dem Kot der Hirsche auf die Weide. Dort werden sie von Schnecken aufgenommen. Die Schnecken werden von den weidenden Schafen und Ziegen zusammen mit dem Gras gefressen. Aberierte Larven können bis ins Gehirn und ins Rückenmark gelangen, wo sie mit der Zeit folgenschwere Entzündungen verursachen.
Erreger
Elaphostrongylus cervi
Symptome
Betroffene Tiere zeigen eine zunehmende Nachhandschwäche. Sie haben Schwierigkeiten beim Aufstehen sowie Gleichgewichtsstörungen. Später verharren sie oft in hundesitziger Stellung. Bei Fortschreiten der Krankheit kommt es zum Festliegen. Das Verhalten des Tieres ist in der Regel ungestört, abgesehen von der eingeschränkten Beweglichkeit. Die Futteraufnahme bleibt normal.
Erste Symptome treten 5 - 12 Monate nach der Ansteckung auf.
Diagnose / Tests
Eine definitive Diagnose kann nur post mortem bei der Sektion gestellt werden. Die Parasiten sind im Kot der erkrankten Tiere nicht nachweisbar.
Therapieleitlinien
Eine Behandlung ist nur sinnvoll, wenn die Tiere noch stehen können. Die Behandlung besteht aus einer kombinierten Anwendung verschiedener Medikamente über mehrere Tage. Gegen die Entzündung werden nicht-steroidale Entzündungshemmer (z.B. Flunixin Schaf 1 mg/kg KGW s.c. und Ziegen 1 - 2 mg/kg KGW s.c.) eingesetzt, dazu kommen hochdosiert eingesetzte Entwurmungsmittel (makrozyklische Laktone (z.B. Ivermectin 200 μg/kg KGW s.c., einmalig) kombiniert mit Benzimidazolen (Fenbendazol 50 mg/kg oral während 5 Tagen): Fenbendazol wird hierbei in Kombination mit Ivermectin angewandt, da letzteres Medikament in der normalen Dosierung und bei klinische gesunden Tieren nicht in der Lage ist, die Blut-Hirnschranke zu passieren.
Prävention
In der Regel ist es nicht möglich, eine Beweidung der Wiesen durch Hirsche zu verhindern. Ebenso können die Schnecken nicht von den Weideflächen eliminiert werden. In betroffenen Gebieten ist im Spätherbst eine Parasitenbehandlung mit einem Mittel aus der Gruppe der Avermectine in Betracht zu ziehen. Dadurch können die im Sommer aufgenommenen Larven möglicherweise abgetötet werden, bevor sie in Gehirn und Rückenmark folgenschwere Entzündungen verursachen.