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Sepsis

Wichtige Hinweise

Hintergrundinformationen

Viele Krankheitserreger können eine Sepsis verursachen, und oft bleibt vor der Behandlung keine Zeit, eine Diagnose zu stellen.
 
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren, Schlüsselstellen

Diverse bakterielle Erreger können, abhängig von ihrer Pathogenität, eine Sepsis verursachen.
 

Erreger

Pathogene Bakterien, die eine Sepsis verursachen können, sind: Streptococcus spp. (oft S. pneumoniae, selten S. zooepidemicus bei jungen Meerschweinchen), Corynebacterium kutscheri (Ratten, Mäuse), Staphylococcus spp. (oft S. aureus), Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa (oft bei Chinchillas), Listeria monocytogenes, Citrobacter freundii, Clostridium difficile, Clostridium perfringens, Salmonella spp., Bordetella bronchiseptica und diverse weitere.
 

Symptome

Fieber, Tachykardie, Hypotension, Uveitis, unspezifische Symptome, Anorexie, Lethargie, Dehydratation, Symptome der Grunderkrankung, Kollaps und plötzlicher Tod.
 
Diagnose / Tests Klinische Untersuchung: Vollständige klinische Untersuchung.
 
Als weitere diagnostische Hilfsmittel können zugezogen werden: Bildgebung, Hämatologie, Blutchemie und Harnuntersuchung.
 
Identifikation der Erreger: Blutprobe für Kultur und Antibiogramm.
 
Therapieleitlinien

Grundsätzliches

Therapie der Grunderkrankung (falls bekannt), Flüssigkeitstherapie, nicht-steroidale Entzündungshemmer, systemische Antibiotika und Überwachung der Vitalparameter.
 

Antibiotika

Eine aggressive Therapie ist sofort erforderlich, deswegen ist die Verwendung von Fluorchinolonen gerechtfertigt. Die initiale Therapie sollte, wenn möglich, parenteral (am besten intravenös) verabreicht werden.
 
Fluorchinolone (Enrofloxacin und Marbofloxacin) wirken gegen die meisten gramnegativen Keime, viele grampositive Bakterien sowie gegen Mycoplasmen, können peroral oder parenteral (s.c., i.v.) verabreicht werden und gelten als verträgliche Antibiotika. Sie gehören zu den kritischen Antibiotika und es sind variable Resistenzraten bei einigen Erregern wie Staphylococcus spp., Salmonella spp., P. aeruginosa nachgewiesen worden.
 
Zur Kompensation der reduzierten Wirkung auf grampositive Bakterien und Anaerobier werden Fluorchinolone mit Metronidazol kombiniert. Metronidazol wirkt gegen anaerobe Bakterien und Protozoen und verursacht selten Nebenwirkungen. Resistenzen sind bei Actinomyces spp. und Bacteroides spp. möglich. Es kann bei Chinchillas Anorexie verursachen, weshalb es nur dann eingesetzt werden sollte, wenn keine anderen Alternativen zur Verfügung stehen.
 
Sepsis, unbekannter Erreger
PriorisierungAntibiotikaDosierungDauerBemerkungen
First lineEnrofloxacin5 - 20 mg/kg 1 - 2 × täglich p.o./s.c./i.m.Bis AbheilungEnrofloxacin und Marbofloxacin sind kritische Antibiotika

s.c. Injektionen mit Fluorchinolonen sind schmerzhaft und können Gewebskrosen verursachen

Metronidazol kann Anorexie bei Chinchillas verursachen
 Marbofloxacin2 - 5 mg/kg 1 × täglich p.o./s.c./i.m.  
 mit
Metronidazol
10 - 20 mg/kg 2 × täglich p.o.  
 

Resistenzlage

P. aeruginosa, Salmonella spp., L. monocytogenes, S. aureus und viele weitere Bakterienspezies können gegenüber mehreren Antibiotika Resistenzen aufweisen.
 
Die Durchführung eines Antibiogrammes ist besonders empfehlenswert bei Versagen der initialen antibiotischen Therapie und vor dem Einsatz von kritischen Antibiotika (z.B. Enrofloxacin, Marbofloxacin), insbesondere wenn die antibiotische Therapie über einen mehrwöchigen Zeitraum durchgeführt werden soll.
 

Unterstützende Massnahmen

Assistierte Fütterung und Flüssigkeitstherapie.
 

Prävention

Artgerechte Fütterung, stressfreie Umgebung und Hygiene gehören zur artgerechten Haltung.
 
Quarantäne beim Einführen eines neuen Individuums in eine Gruppe, kranke von gesunden Tieren trennen.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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