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Lippengrind

Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen

Bei Neuweltkameliden kommt Lippengrind/Orf selten vor. Das Virus kann über kleinere Wunden an (unbehaarter) Haut eindringen und von Tier zu Tier oder über verunreinigte Geräte (z.B. Schermaschinen) übertragen werden. Crias infizieren sich in der Regel bei der Mutter beim Saugen am Euter. Menschen sind grundsätzlich auch empfänglich für das Virus (Zoonose). Die Läsionen können schmerzhaft sein und den Appetit oder die Gewichtszunahme beeinträchtigen. Es können mehrere Tiere in der Herde zur gleichen Zeit betroffen sein.
 

Erreger

Die Krankheit wird durch das Parapoxvirus ovis verursacht. Es ist gegenüber Trockenheit widerstandsfähig und kann in Ställen und auf Weiden mehrere Jahre hindurch ansteckungsfähig bleiben. Das Virus geht aber bei feuchter Wärme schnell zugrunde.
 

Symptome

An haarlosen oder wenig behaarten Stellen wie Lippen, Nase, Euter und Kronsaum treten kleine Bläschen und Pusteln auf. Diese Blasen (Pusteln) und Rötungen verschorfen nach einigen Tagen. Anschliessend dehnen sich die Veränderungen aus. Innerhalb von drei Wochen verheilen schliesslich die Blasen und Krusten, und nach 4 Wochen löst sich der Schorf in der Regel problemlos und ohne Narbenbildung ab. Die Erkrankung verläuft häufig ohne Fieber und ohne starke Verhaltensbeeinträchtigung. Nur gelegentlich, insbesondere bei Stress und hohem Tierbesatz, kommt es zu Komplikationen: Vermehrter Speichelfluss, fehlende Nahrungsaufnahme (insb. bei ausgeprägten Veränderungen im Maulbereich), Lahmheit (bei Zehenveränderungen) und Schwäche. In schweren Fällen können die Tiere infolge Verweigerung der Tränke- und Futteraufnahme verenden. Bei Jungtieren können sich die Hautveränderungen im Lippenbereich gelegentlich auch ausdehnen oder eine blumenkohlartige Struktur annehmen.
 
Diagnose / Tests Aufgrund der sichtbaren Veränderungen kann in den meisten Fällen eine Diagnose gestellt werden. Erregernachweis im Krustenmaterial möglich.
 
Therapieleitlinien Um ein Weiterverbreiten in der Herde zu vermeiden, sollten betroffene Tiere, wenn möglich separiert werden. Erkrankte Stellen werden wiederholt mit Jodlösung betupft. Bei schweren bakteriellen Sekundärerkrankungen, die systemisch übergreifen, können Antibiotika sowie Nichtsteroidale Entzündungshemmer verabreicht werden.
Ausser bei bakteriellen Sekundärinfektionen ist eine Antibiose nicht indiziert.
Normalerweise heilt die Krankheit nach 3 bis 4 Wochen ab. Solche Tiere sind für ungefähr ein Jahr vor einer erneuten Infektion geschützt.
 

Prävention

Gute Stallhygiene, Vermeiden von Stress und eine optimale Versorgung mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen können vorbeugend wirken.
Immunisierung (Impfung) wie bei Schafen und Ziegen in verseuchter oder gefährdeter Umgebung möglich.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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