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Pseudotuberkulose

Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen

Neuweltkameliden können, wie Schafe und Ziegen, auch an der Pseudotuberkulose erkranken. Die Krankheit kommt aber wesentlich seltener vor als bei ihren verwandten Kleinwiederkäuern. Sie ist eine chronisch-zehrende Infektionskrankheit. Betroffene Lymphknoten können abszedieren. Reife Abszesse platzen auf und bakterienhaltiger Eiter wird freigesetzt. Die Tiere im Bestand stecken sich über den Kontakt mit diesem Eiter an. Andere mögliche Risikofaktoren: Zukauf infizierter Tiere und Kontakt zu solchen, wie von Braga et al. (2006) beschrieben, z.B. über die Aufnahme bakterienhaltiger Milch chronischer Mastitiden.
Wie bei Schafen kann die Ansteckung auch über Scherutensilien erfolgen, die zuvor in einem Betrieb mit Pseudotuberkulose verwendet wurden. Klinische Symptome treten in der Regel erst 2-6 Monate nach der Infektion auf. Die Pseudotuberkulose ist eine zu überwachende und somit meldepflichtige Tierseuche. Sie ist eine Zoonose und kann in seltenen Fällen auf den Menschen übertragen werden.
Bei der Differentialdiagnose peripherer Lymphadenopathien oder Abszessen sollte eine durch Corynebacterium pseudotuberculosis verursachte käsige Lymphadenitis immer in Betracht gezogen werden. Abszesse werden bei SAC häufiger durch Streptococcus spp., andere Corynebacterium spp. und/oder Trueperella pyogenes verursacht.
 

Erreger

Der Krankheitserreger ist das grampositive Bakterium Corynebacterium pseudotuberculosis. Es hat eine hohe Tenazität und kann in der Umwelt mehrere Monate überleben.
 

Symptome

Die Tiere sind im Allgemeinzustand wenig gestört. Bei klinisch manifesten Fällen sind die Lymphknoten vergrössert und können abszedieren. Die Krankheit ist durch eine nekrotisierende und verkäsende Lymphadenitis gekennzeichnet. Bei Neuweltkameliden, wie auch bei Ziegen, sind vor allem die oberflächlichen Lymphknoten an Kopf, Hals, Schulter und Euter betroffen. Die vergrösserten Lymphknoten werden unter dem Haarkleid oft erst spät entdeckt - meist erst bei der Schur.
 
Diagnose / Tests Es erkranken vor allem adulte Tiere - nicht zuletzt wegen der langen Inkubationszeit. Verdacht kommt auf bei vergrösserten subkutanen Lymphknoten. Bestätigung erfolgt durch den kulturellen Erregernachweis aus dem Abszessmaterial. Zur serologischen Diagnostik werden kommerzielle Testsysteme eingesetzt.
 
Therapieleitlinien Die Pseudotuberkulose ist eine unheilbare Krankheit. Infizierte Tiere bleiben lebenslänglich befallen und es können jederzeit neue Abszesse auftreten. Daher lohnt sich eine (antibiotische) Einzelbehandlung nicht, da auch nach Abheilen des aufgebrochenen Abszesses, kontinuierlich Neue entstehen werden, die ebenfalls aufbrechen werden.
Tiere mit Abszessen müssen zum Schutz der anderen gesunden Tiere im Bestand sofort von diesen separiert, euthanasiert oder geschlachtet werden (Beurteilung nach den allgemeinen Kriterien (VHyS, Anhang 7).
 

Prävention

Nicht-infizierte Herden sollen möglichst gut geschützt werden: es dürfen keine Kontakte (Ausstellung, Transport) zu nicht Pseudotuberkulose-freien Tieren stattfinden. Insbesondere muss beim Scheren auf die Hygiene geachtet werden. Tierzukäufe vorher genau abklären.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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