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Salpingitis

Wichtige Hinweise

Hintergrundinformationen

Salpingitis ist eine Entzündung des Eileiters. Es handelt sich oft um eine Infektionskrankheit.
 
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren, Schlüsselstellen

Viren, Bakterien oder Pilze können eine Salpingitis verursachen. Zu den nicht-infektiösen Ursachen gehören Trauma, Unterernährung, Entzündung aufgrund von Störungen der Eiablage (Dystokie), Fremdkörper und Neoplasie.
 
Eine infektiöse Salpingitis kann mit anderen Erkrankungen (Aerosacculitis, Hepatitis, Pneumonie, systemische Infektionskrankheiten) oder aufsteigenden Infektionskrankheiten der Gebärmutter oder Kloake assoziiert sein.
 
Ältere und übergewichtige Vögel mit exzessiver Legetätigkeit oder anderen Erkrankungen des Reproduktionstraktes sind prädisponiert.
 
Komplikationen: Kloakenvorfall, Dystokie, Oophoritis, Eifehlbildung, Obstruktion/Striktur des Eileiters, Eileiterruptur, Coelomitis, Sepsis.
 

Erreger

Escherichia coli, Salmonella spp., Mycobacterium spp., Mycoplasma spp., Pasteurella spp., Streptococcus spp., Pseudomonas aeruginosa, Proteus spp.
 

Symptome

Fieber, Infertilität, verminderte Eierproduktion, deformierte Eier, weichschalige und/oder mit Blut verschmutze Eier, vergrössertes Coelom, Kloakenausfluss aber oft auch nur unspezifische Symptome wie Anorexie und Apathie.
 
Diagnose / Tests Klinische Untersuchung: Vollständige klinische Untersuchung. Vorsichtige Palpation des Coeloms, in einigen Fällen ist ein vergrössertes Eileiter palpierbar. Digitale Kloaken-Untersuchung mit Palpation des Eileiters.
 
Als weitere diagnostische Hilfsmittel können zugezogen werden: Bildgebung (Röntgen, Ultraschall, Endoskopie), Hämatologie, Blutchemie.
 
Identifikation der Erreger: Zytologie, mikrobiologische Kultur und Antibiogramm, Histopathologie einer Biopsie des Eileiters (Endoskopie).
 
Therapieleitlinien

Grundsätzliches

Behandlung der Grunderkrankung(en).
 
Lokale Antiseptika, evtl. Antibiotika, systemische entzündungshemmende Therapie und Analgesie.
 
Entzündungshemmende, analgetische Medikamente (z.B. Meloxicam) und evtl. antibiotische Therapie.
 
Einleitung einer medikamentösen Behandlung (z.B. Deslorelin), um eine weitere Eiproduktion zu verhindern, die zu Belastung und Irritationen des Fortpflanzungstrakts führt.
 
Eine Salpingektomie kann bei schwerwiegenden, rezidivierenden Fällen versucht werden.
 

Antibiotika

Andere infektiöse Ursachen sollten ausgeschlossen werden. Im Fall einer (zytologisch) vermuteten bakteriellen Entzündung sollte initial ein Breitspektrum-Antibiotikum verabreicht werden und die Therapie ist aufgrund der Kultur- und Antibiogrammergebnisse anzupassen.
 
Als «first line» Antibiotikum ist Amoxicillin-(Clavulansäure) angezeigt. Es besitzt ein breites Wirkspektrum und eine bakterizide Wirkung. Es wurden mehrere Resistenzen nachgewiesen.
 
Fluorchinolone (Enrofloxacin und Marbofloxacin) sollten nicht ohne vorheriges Antibiogramm eingesetzt werden. Fluorchinolone wirken gegen die meisten gramnegativen Keime, viele grampositive Bakterien sowie gegen Mycoplasmen und können peroral oder parenteral (s.c., i.v.) verabreicht werden. Bei Graupapageien können Polyurie und Polydipsie während der Behandlung mit Enrofloxacin auftreten, sind aber nach Absetzen der Therapie reversibel. Sie gehören zu den kritischen Antibiotika und bei verschiedenen Bakterien (z.B. Pseudomonas aeruginosa) wurden variable Resistenzraten nachgewiesen.
 
Salpingitis
PriorisierungAntibiotikaDosierungDauerBemerkungen
First lineAmoxicillin150- 175 mg/kg 2 - 6 × täglich p.o.
oder
150 mg/kg 1 - 3 × täglich i.m.
Bis Abheilung 
 Amoxicillin-Clavulansäure60 - 120 mg/kg 2 - 3 × täglich i.m.
oder
125 mg/kg 2 - 4 × täglich p.o.
oder
35 mg/kg 1 × täglich i.v.
  
Stark
eingeschränkter
Einsatz, nur
nach Erregernachweis
und
Antibiogramm
Enrofloxacin5 - 30 mg/kg 1 - 2 × täglich i.m/p.o.Bis AbheilungKritische Antibiotika

Mit Enrofloxacin reversible PU/PD beim Graupapagei
 Marbofloxacin2.5 - 5 mg/kg 1 × täglich p.o. (Ara)  
 

Resistenzlage

Aufgrund der Vielfalt der Bakterien, die bei einer Salpingitis beteiligt sein können, und der bekannten Resistenzen (z.B. Escherichia coli, Salmonella spp.) wird eine antibiotische Therapie nach Kultur und Antibiogramm empfohlen.
 

Unterstützende Massnahmen

Flüssigkeitstherapie, assistierte Fütterung bei Hypo- oder Anorexie.
 

Prävention

Artgerechte Fütterung, stressfreie Umgebung, der Tierart angepasstes Klima (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) und Hygiene.
 
Quarantäne beim Einführen eines neuen Individuums in eine Gruppe, kranke von gesunden Tieren trennen.
 
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