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Leptospirose

Wichtige Hinweise

Bedeutung

weltweite Verbreitung mit höchsten Inzidenzen in tropischen und subtropischen Ländern
im Jahr 2017 und 2020 jeweils eine Meldung bei Rindern in der Schweiz
 

Veterinäradministrative Massnahmen

zu bekämpfende Tierseuche
Meldepflicht, jedoch gilt Serovar Hardjo als endemisch und ist nicht meldepflichtig
 
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Erreger

Leptospira interrogans aus der Familie der Spirochäten mit etwa 300 Serovaren
Serovare Hardjo, Grippotyphosa, Icterohaemorrhagiae und Pomona für Rind von Bedeutung, wobei das Serovar Hardjo als wirtsadaptiertes Serovar beim Rind gilt
gramnegatives Bakterium
aerob
korkenzieherförmig, beweglich durch Endoflagellen
Überleben in feuchter Erde, Schlamm und stehenden Gewässern bei warmen Temperaturen
Ansiedelung in den Nierentubuli, was zu persistierender Erregerausscheidung über den Harn führen kann
Zoonose-Erreger
    -Erregerreservoir infektiöser Harn von Nagern (Hauptreservoir) sowie von Haus-, Nutz- und Wildtieren (Nebenreservoire) und über kontaminierte Umwelt
    -Feldfieber, Arbeiterkrankheit (z.B. Leptospirose Ausbrüche unter Erdbeerpflückern)
    -Zunahme der Erkrankung bei Wassersportlern (z.B. Triathleten)
    -Eindringen der Erreger über Hautverletzungen
    -Ausbrüche überwiegend bei sommerlichen Temperaturen und nach Regenfällen
 

Krankheitsbild Rind

Wirtsadaptiertes Serovar: meist klinisch inapparent, Aborte in der 2. Trächtigkeitshälfte, Geburt lebensschwacher Kälber, repeat breeders
Nicht wirtsadaptierte Serovare: selten schwere akute Verlaufsform: hohes Fieber, Hämoglobinurie, Ikterus und Anämie (Serovar Icterohaemorrhagiae), septische Verläufe bei Kälbern
selten Mastitis, bzw. kurzfristiger reversibler Milchrückgang
 
Diagnose / Tests
Virusnachweis
    -PCR
    -Kultur und Mikroskopie (sehr zeitaufwändig), in der Routinediagnostik nicht verfügbar
Antikörpernachweis
    -MAT (Mikroskopischer Agglutinationstest)
 
Impfleitlinien

Impfung

Die Immunität ist spezifisch für dieselben oder antigenetisch nah verwandten Serovare
in Frankreich, Deutschland und weiteren EU-Ländern sind Impfstoffe zugelassen (Leptospira borgpetersenii Serovar Hardjo starke serologische Kreuzreaktivität mit Leptospira interrogans Serovar Hardjo)
Impfschutz für (noch) nicht infizierte Tiere
Impfung bei bereits infizierten Tieren soll die Ausscheidung über den Harn vermindern, reduziert aber scheinbar nicht die Besiedelung der Nierentubuli (die epidemiologische Signifikanz der reduzierten Ausscheidung wurde nicht nachgewiesen)
Lokalreaktionen sind häufig; besonders nach Wiederholungsimpfung
Aborte bei Kühen mit bestehende Plazentitis möglich
Schutz nicht infizierter Tiere vor einer Infektion
    -inaktivierte Vakzine
        -Rind: 2 ml s. c.
        -häufig lokale Reaktionen
        -zweimal im Abstand von 4 bis 6 Wochen
        -jährliche Wiederholungsimpfung
 

Situation in der Schweiz

Impfstoffe gegen Leptospirose sind in der Schweiz nicht zugelassen. Es existieren zugelassene Impfstoffe in anderen europäischen Ländern und können von dort importiert werden (Bewilligung siehe www.blv.admin.ch/tam-import-de).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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