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Tollwut

Wichtige Hinweise

Bedeutung

weltweit verbreitet
Nach Einführung der oralen Impfung von Füchsen mit Lebendvakzine in Ködern gab es einen drastischen Rückgang der Anzahl der Fälle in West- und Mitteleuropa. Die terrestrische Tollwut wurde so weitgehend getilgt. Seither werden Fälle von Tollwut vornehmlich bei Fledermäusen nachgewiesen.
in der Schweiz erfolgreiche Fuchsimpfkampagne mit Ausrottung und amtlicher Anerkennung als Tollwut-frei
im östlichen Europa wurden insbesondere aus der Ukraine, der Russischen Föderation und aus Georgien Tollwutfälle bei Haus- und Wildtieren gemeldet
aufgrund illegaler Einfuhren von Hunden und Katzen aus Risikoländern in die Schweiz besteht Risikopotential
das Übertragungsrisiko durch die sporadisch vorkommende Fledermaustollwut wird als gering eingeschätzt
 

Veterinäradministrative Massnahmen

auszurottende Tierseuche
Meldepflicht
Schlachttierkörper genussuntauglich
 
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Erreger

Tollwutvirus, Rabies lyssavirus aus der Familie Rhabdoviridae
behülltes RNA-Virus
7 verschiedene Genotypen
    -Genotyp 1: klassisches Tollwutvirus
    -Genotyp 5 und 6: Europäisches Fledermaus-Lyssavirus
Virus im Speichel eines tollwütigen Tieres vorhanden
Infektionsweg üblicherweise über einen Biss oder eine Kratzwunde (Füchse, Hunde, Katzen, Fledermäuse)
Übertragung auch durch direkten Kontakt von Speichel mit Schleimhäuten möglich
ausserhalb des Organismus schnelle Inaktivierung; in Kadavern bleibt der Erreger relativ lange überlebensfähig, vor allem bei kalter Witterung
empfänglich sind alle Säugetiere inklusive des Menschen
 

Krankheitsbild Rind

Variable Krankheitsverläufe (rasende/stille Wut)
Anorexie
Pica, Allotriophagie (Benagen von Holz und anderen Gegenständen)
heiseres Brüllen
erhöhte sexuelle Aktivität
Juckreiz
Speicheln (infektiös!)
Tenesmus
Wasserscheu
vergebliche Versuche, Futter aufzunehmen
Trippeln, Überköten im Fesselgelenk, aufsteigende Lähmung
Symptomatik stets progressiv und mit tödlichem Verlauf
 
Diagnose / Tests
intra vitam nur klinische Verdachtsdiagnose (bei ZNS-Erkrankung mit progressivem Verlauf muss Tollwut in Erwägung gezogen werden; Kontakt Schweizerische Tollwutzentrale)
post mortem: Einsendung ganzer Tiere (bei Grosstieren nur der Kopf; Informationen zu Verpackung und Überweisungsbegleitschein bei Schweizerischer Tollwutzentrale). Nachweis mittels:
    -Immunfluoreszenz
    -Zellkulturtest mittels Isolation auf Neuroblastoma-Zellen
 
Impfleitlinien

Impfung

Vornehmlich bei Haustieren wie Hunden und Katzen sowie vorbeugend empfohlen für Tierärzt*innen und deren Mitarbeitende, exponierte Personen in der Tierpflege und im Tierhandel, Personen mit Kontakt zu Fledermäusen und Personen, die in Laboratorien mit Tollwutviren arbeiten.
 

Situation in der Schweiz

In der Schweiz sind drei inaktivierte Vakzine registriert, die auch für Rinder zugelassen sind.
 
Tabelle 13: Zugelassene Vakzinen und Impfschemata gegen Tollwut in der Schweiz
HandelsnameAntigenImpfstoff-typAnwendungVertrieb
Nobivac® RABIESTollwutvirusinaktiviert1 ml i. m.,
1. Injektion ab 6 Monaten,
Wiederholungsimpfung: alle 2 Jahre (Rind), bzw. jährlich (Schaf, Ziege)
MSD Animal Health GmbH
RABISIN®Tollwutvirus Stamm G52inaktiviert1 ml i. m./s. c.,
1. Injektion ab 2 oder 4 Monaten (4 Monate bei Tieren, die von geimpften Muttertieren abstammen),
1. Wiederholungsimpfung: 1 Jahr nach 1. Injektion, bzw. im Alter von 1 Jahr (bei Tieren, deren 1. Impfung vor dem 6. Lebensmonat erfolgte),
Nachimpfung: alle 2 Jahre (Rind), alle 3 Jahre (Schaf, Ziege)
Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH
Versiguard RabiesTollwutvirus Stamm SAD Vnukovo-32inaktiviert1 ml s. c.,
1. Injektion ab 12 Wochen,
1. Wiederholungsimpfung: 1 Jahr nach Erstimpfung,
Nachimpfung: alle 2 Jahre
Zoetis Schweiz GmbH
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