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Eigenschaften

Das synthetische GK Methylprednisolon ist ein Derivat des körpereigenen Cortisols (Synonym: Hydrocortison). Es entfaltet dessen gesamtes, sehr weit reichendes Wirkungsspektrum, weist aber eine 4 - 5 mal stärkere glukokortikoide Potenz auf. In Versuchen an Schafen und Hunden konnte keine mineralokortikoide Wirkung von Methylprednisolon festgestellt werden (Nelson 1984a).
 
Therapeutisch bzw. pharmakologisch genutzt werden:
 
-antiinflammatorische Wirkung
-immunsuppressive bzw. antiallergische Wirkung
-endokrine Wirkung
-metabolische (anabole und katabole) Wirkungen (Voigt 1981b; Neumann 1998a).
 
Bezüglich Angaben, die für alle Glukokortikoide (GK) gelten, siehe auch Glukokortikoide - Pharmakologie.
 

Wirkungsort

GK beeinflussen praktisch alle Zellen und Organe eines Säugetierorganismus (Umland 2002a; Plumb 2002a; McDonald 1995a). Sie binden einerseits an einen zytoplasmatischen Glukokortikoid-Rezeptor (GR), der praktisch ubiquitär, jedoch hauptsächlich in Muskulatur, Fettgewebe, Haut, Leber und dem lymphatischen Gewebe vorkommt; siehe genomischer Mechanismus (Voigt 1981b; Ferguson 2001a; Plumb 2002a). Andererseits binden GK an membranständige GR, siehe nicht-genomischer Mechanismus (Muto 2000a; Moore 1994b). Rezeptoren wurden in mehreren Geweben, u.a. in Leberzellen und glatten Muskelzellen von Gefässen von Ratten (Trueba 1991a; Muto 2000a), der Nebennierenrinde von Kälbern (Andres 1997a), dem Nervengewebe von Molchen (Orchinik 1991a) und auf Monozyten und T-Lymphozyten (Bartholome 2004a) nachgewiesen.
 

Wirkungsmechanismus

Der präzise Wirkungsmechanismus ist zur Zeit noch nicht völlig geklärt (Bartholome 2004a; Watson 2003a; De Bosscher 2003a). Der klassische Mechanismus ist am besten charakterisiert. Man unterscheidet zwischen drei grundsätzlich unterschiedlichen Wirkungsmechanismen der GK (Buttgereit 2002a):
 
-genomischer Mechanismus; Rezeptor-vermittelt und von Proteinsynthese-abhängig; dieser Mechanismus wird auch als klassischer Mechanismus bezeichnet.
-nicht-genomischer Mechanismus; Rezeptor-vermittelt und von Proteinsynthese-unabhängig; kommt durch Interaktion des GR mit verschiedenen Signal-Transduktionsmechanismen (second messenger) zustande. Die Mitbeteiligung eines membranständigen GR wird diskutiert.
-unspezifischer Mechanismus; es handelt sich um eine physiko-chemische Interaktion der GK mit der Plasmamembran.
 
Für ausführliche Angaben bezüglich Wirkungsmechanismus der Glukokortikoide siehe Glukokortikoide - Pharmakologie.
 

Spezielle Pharmakologie von Methylprednisolon

Methylprednisolon eignet sich zur Therapie von akuten Traumen des ZNS (Schimmer 2001a; Kornberg 2001b; Banik 1997a; Hall 1993a). In Versuchen mit Katzen wurde festgestellt, dass insbesondere Methylprednisolon in einer Dosierung von mindestens 15 - 30 mg/kg, 30 Minuten nach einem Spinaltrauma verabreicht, positive neurochemische und elektrophysiologische Effekte zeigt:
 
-deutliche Reduktion der durch freie Radikale und Lipidperoxidation bedingten Schädigung
-gesteigerte Na+/K+-ATPase-Aktivität
-Hyperpolarisation der Ruhepotentiale von Motoneuronen
-beschleunigte Nervenleitgeschwindigkeit entlang der Myelinscheide der motorischen Axone
 
Mit einer Dosis von 60 mg/kg waren die angesprochenen positiven Effekte weniger deutlich. Aufgrund der Halbwertszeit sowie der pharmakologischen Wirkdauer des Methylprednisolons von ungefähr 3 Stunden wird vorgeschlagen, beim akuten Spinaltrauma so früh wie möglich eine intravenöse Initialdosis von 30 - 40 mg/kg, gefolgt von einer intravenösen Erhaltungsdosierung von 15 - 20 mg/kg alle 2 - 3 Stunden anzuwenden (Hall 1982b; Hall 1982a; Braughler 1982a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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