Pectin ist ein Carboanhydratpolymer, das hauptsächlich aus methoxylierten Polygalacturonsäuren besteht. Es ist ein grobkörniges bis feines Pulver, von gelblicher bis weisser Farbe, nahezu geruchlos und von einer schleimigen Konsistenz. Es wird aus dem inneren Teil der Rinde von Citrusfrüchten oder aus Apfeltreber gewonnen. 1 g Pectin ist in 20 ml Wasser löslich und führt zu einer viskösen, kolloiden Lösung (Plumb 1999a; Windholz 1983a). In Alkohol oder in verdünntem Alkohol, sowie auch in anderen organischen Lösungsmitteln ist es unlöslich. Allerdings kann die Löslichkeit in Wasser gesteigert werden, wenn die Substanz vorhergehend mit Alkohol, Glycerol oder Zuckersirup befeuchtet wurde, oder mit Sucrose, zu mindestens drei Teilen, gemischt wurde (Windholz 1983a).
Polysaccharidverbindungen sind in planzlichen Zellwänden vorhanden und haben dort die Funktion eines interzellulären Klebers. Zitronen- und Orangenschale gehören zu den pectinreichsten Quellen und enthalten etwa 30% dieses Polysaccharides (Ungemach 1999c). Pectine kommen hauptsächlich in Früchten, Stengeln und Wurzeln von Pflanzen vor. Die Lösungen und Dispersionen von Pectin sind hochviskös und werden in Anwesenheit von wasserfreien Substanzen bei einem pH von etwa 3 zu thermoreversiblen Gelen umgewandelt (Venner 1999a). Der Gehalt von Pectin in g/kg Trockensubstanz nimmt in folgender Reihenfoge ab: Äpfel, Mohrrüben, rohe Zuckerrüben, gedämpfte Zuckerrüben (Wittenburg 1990a).
Das Mucilaginosum (Substanz, die im Darm einen Schleim bildet, welcher die irritierte Mukosa schützt) Pectin wird zur Herstellung von oralen Suspensionen meistens mit Kaolin kombiniert (Plumb 1999a). Eine gebräuchliche Mischung enthält die beiden Substanzen in einem Verhältnis von 20 g Kaolin plus 4,5 g Pectin, in 100 ml Wasser gelöst (Ungemach 1999c).
Lagerung / Stabilität
Pectin ist bei leicht sauren Bedingungen stabil; in stärker saurer Umgebung oder bei basischen Verhältnissen kommt es zu einer Depolimerisation (Windholz 1983a).
Kaolin/Pectin
Kaolin/Pectin sollte in luftdichten Behältern aufbewahrt und nicht tiefgefroren werden (Plumb 1999a).