FSH (Follikelstimulierendes Hormon) gehört mit LH (Luteinisierungshormon) zu den Gonadotropinen (Kroker 1997a; Moyle 1995a). FSH ist ein Glykoprotein mit einem Molekulargewicht von 29'000 Da, wobei speziesspezifische Unterschiede bestehen (Ferguson 1995a). FSH ist stabil, hat einen isoelektrischen Punkt, der bei 4,5 liegt, und ist löslich in Wasser und physiologischer Kochsalzlösung (Plumb 1995a; Windholz 1983a). FSH wird aus den Hypophysen von Schweinen, Pferden, Rindern und Schafen (Schlachttiere) gewonnen. Neben dem FSH sind in diesen Extrakten unterschiedlich hohe Anteile von LH enthalten (Plumb 1999a; Arnemann 1993a). Chappel et al. ist es 1988 gelungen, bovines FSH gentechnologisch herzustellen (Arnemann 1993a).
Die Glykoproteinstruktur besteht aus zwei Untereinheiten, die als alpha- und beta-Untereinheiten bezeichnet werden (Kroker 1997a; Plumb 1995a). Die alpha-Untereinheit von FSH besteht aus 89 Aminosäuren und die beta-Untereinheit aus 115 Aminosäuren (Ferguson 1995a). Obwohl die chemische Struktur des FSH bei den verschiedenen Spezies Abweichungen zeigt, besteht hinsichtlich seiner Wirkung keine strenge Artspezifität (Grunert 1995a). Die alpha-Untereinheiten von FSH und LH sind innerhalb jeder Spezies identisch. Die beta-Untereinheiten von LH und FSH zeigen speziesspezifische Unterschiede und sind für die spezifische Hormonwirkung verantwortlich (Mol 1997a; Cain 1992a).