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Klassifizierung: Biologische Produkte >> Viren Synonyme: EHV-1; EHV-2; EHV-3; EHV-4 Lateinisch: - Englisch: Equine herpesvirus Französisch: Herpès virus équin Italienisch: Herpesvirus equino

Systematik / Morphologie

Das Equine Herpesvirus gehört zur Familie Herpesviridae. Es sind vier verschiedene equine Herpesviren bekannt. EHV-1, ‑3 und ‑4 gehören zur Subfamilie Alphaherpesvirinae; EHV-2 gehört zur Subfamilie Betaherpesvirinae.
 
Herpesviren sind 120 - 200 nm grosse, behüllte, oft pleomorphe DNA-Viren (Mayr 2007a).
 

Tenazität / Virulenz

Herpesviren sind aufgrund ihrer Virushüllenmembran relativ labil gegenüber Umwelteinflüssen, Detergenzien und Desinfektionsmitteln. Die Infektiosität der Viruspartikel ist zumeist zellassoziiert (Mayr 2007a).
 

Veterinärmedizinische Relevanz

Herpesviren besitzen im Allgemeinen ein enges Wirtsspektrum. Gemeinsames Merkmal aller Herpesviren ist die lebenslange Latenz oder Persistenz im Organismus. Sehr umfangreich ist die Vielfalt der von den Herpesviren befallenen Organsysteme und der möglichen Krankheitserscheinungen. Neben der Haut und den Schleimhäuten des Respirations- und Genitaltrakts können auch Nieren, ZNS, lymphatische Organe und Immunzellen betroffen sein (Mayr 2007a).
 

EHV-1 und EHV-4

Das EHV-1 ist der Erreger des Virusaborts der Stuten, das EHV-4 ist der Erreger der Rhinopneumonitis. Zwischen beiden Serotypen bestehen enge biologische und immunologische Beziehungen, wie z.B. eine ausreichende Kreuzimmunität.
 
EHV-1 und ‑4 sind hochkontagiös. Empfänglich sind Pferde, Esel und Maultiere. Die Ausscheidung des Virus erfolgt vor allem über Nasensekret, die Ansteckung über direkten Kontakt, als Tröpfcheninfektion. Fruchtwasser, Nachgeburt, sowie abortierte Föten enthalten ebenfalls grosse Mengen Virus.
 
Aborte treten meist zwischen dem 7. und 10. Trächtigkeitsmonat auf. Die Rhinopneumonitis verläuft vor allem bei jungen Pferden klinisch apparent. Es kommt zu einem schnell einsetzendem Katarrh, welcher 1 - 5 Wochen dauert. EHV-1 und -4 können gelegentlich auch das ZNS befallen. Die Symptome variieren von einer milden Ataxie bis zur hochgradigen Paralyse.
 
Nach einer natürlichen Infektion bildet sich ein Schutz gegen eine Reinfektion aus, der jedoch nur ca. 9 Monate hält (Mayr 2007a).
 

EHV-3

Das EHV-3 ist der Erreger des Koitalexanthems (Bläschenausschlag), einer Deckinfektion, die sich als mildes, genitales Exanthem bei Stuten und Hengsten äussert. Die Übertragung erfolgt durch den Deckakt. Infizierte Tiere bleiben lebenslang Virusträger und können gesunde Tiere anstecken. Die Trächtigkeit wird durch die Erkrankung nicht gestört. Nach der Erkrankung entwickelt sich ein örtlicher, meist nur wenige Monate anhaltender Immunschutz (Mayr 2007a).
 

EHV-2

Das EHV-2 ist auch als equines Cytomegalievirus bekannt und verursacht verschiedene Krankheitssymptome, wie z.B. Keratokonjunktivitis und respiratorische Störungen. Die Übertragung erfolgt horizontal durch engen Kontakt (Mayr 2007a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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