Das Canine Herpesvirus gehört zur Familie Herpesviridae und zur Subfamilie Alphaherpesvirinae.
Herpesviren sind 120 - 200 nm grosse, behüllte, oft pleomorphe DNA-Viren (Mayr 2007a).
Tenazität / Virulenz
Herpesviren sind aufgrund ihrer Virushüllenmembran relativ labil gegenüber Umwelteinflüssen, Detergenzien und Desinfektionsmitteln. Die Infektiosität der Viruspartikel ist zumeist zellassoziiert (Mayr 2007a).
Veterinärmedizinische Relevanz
Herpesviren besitzen im Allgemeinen ein enges Wirtsspektrum. Gemeinsames Merkmal aller Herpesviren ist die lebenslange Latenz oder Persistenz im Organismus. Sehr umfangreich ist die Vielfalt der von den Herpesviren befallenen Organsysteme und der möglichen Krankheitserscheinungen. Neben der Haut und den Schleimhäuten des Respirations- und Genitaltrakts können auch Nieren, ZNS, lymphatische Organe und Immunzellen betroffen sein (Mayr 2007a).
Canines Herpesvirus (CHV)
Das canine Herpesvirus verursacht bei empfänglichen Welpen in den ersten Lebenstagen das sogenannte Welpensterben, eine hämorrhagische, tödliche Allgemeinerkrankung. Bei älteren Welpen und adulten Hunden treten allenfalls milde respiratorische Symptome auf.
Die Virusausscheidung erfolgt über den Respirationstrakt, bei Hündinnen auch über das Vaginalsekret. Die Ansteckung der Welpen erfolgt nasooral während oder nach der Geburt. Bei Welpen, die keine maternalen Antikörper aufnehmen konnten, verläuft die Erkrankung überwiegend tödlich. Die Letalität sinkt dann bis zur 2. Lebenswoche, danach ruft das Virus nur noch milde respiratorische Symptome hervor.