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Kastration

Wichtige Hinweise Eine Kastration bei einem Hund oder einer Katze kann aus verschiedenen Gründen vorgenommen werden: Um die Fortpflanzung des Tieres zu verhindern, um mit Sexualhormonen verbundene Krankheitsrisiken zu reduzieren oder um bestimmte, von Sexualhormonen beeinflusste Charaktermerkmale abzuschwächen.
 
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Chirurgische Kategorien

Die Kastrationen von Rüden/Katern und Hündinnen/Kätzinnen sind elektive und grundsätzlich saubere Routineeingriffe.
 
Wenn die grundlegenden chirurgischen Hygienemassnahmen bei der Vorbereitung des Patienten und des OP-Bereichs (Chirurg, OP-Saal, Instrumente usw.) sowie die Regeln für aseptische Bedingungen während des chirurgischen Eingriffs eingehalten werden, muss keine gravierende Kontamination im Bereich des Eingriffs befürchtet werden. Das Risiko einer postoperativen Infektion liegt bei etwa 1%.
 

Erreger

Im Allgemeinen sind bei Kastrationen keine Krankheitserreger vorhanden. Die einzigen Keime, die im Bereich des chirurgischen Eingriffs vorkommen, gehören zur Bakterienflora der Haut bei der Einschnittstelle (Staphylococcus spp., Pasteurella spp.) oder sie stammen allenfalls aus Kontaminationen durch den Chirurgen oder aus dem Umfeld des OP-Bereichs.
 

Symptome einer postoperativen Infektion

Schwellung, Rötung, schmerzende oder nässende Naht
Fieber, Abszess, Nahtdehiszenz
Abdominalschmerzen
 
Diagnose / Tests Mit einer sorgfältigen Überwachung des Allgemeinzustands des Patienten und einer täglichen Kontrolle der Operationsnaht während 10 - 14 Tagen postoperativ können Anzeichen einer postoperativen Infektion am besten frühzeitig entdeckt werden.
 
Bei einer Kastration von Rüden/Katern beschränken sich infektiöse Komplikationen auf Haut- und Unterhautgewebe, bei der Kastration von Hündinnen/Kätzinnen besteht jedoch auch das Risiko einer Peritonitis oder einer Pyometra des Uterusstumpfes.
 
Bei Verdacht auf eine Infektion der Naht oder der Bauchhöhle, wird eine Punktion und Entnahme einer Probe für eine Bakterienkultur und Antibiogramm empfohlen (Achtung: Es sollte, wenn möglich vor der Antibiotikatherapie eine Probe für die Kultur entnommen werden!). Die Proben müssen unter aseptischen Bedingungen entnommen werden (Reinigung und Desinfektion der Punktionsstelle). Mit der mikroskopischen Untersuchung des Punktats kann ein Verdacht auf eine bakterielle Infektion rasch bestätigt werden, bevor die Ergebnisse der Bakterienkultur vorliegen.
 
Therapieleitlinien

Grundsätzliches

Eine postoperative Antibiotikabehandlung, um einer Infektion vorzubeugen, ist nach Kastration nicht indiziert. Erst bei bestätigter, systemischer postoperativer Infektion wird eine therapeutische Antibiotikatherapie notwendig. Ggf. kann bei einer lokalen Wundinfektion ohne Anzeichen systemischer Beteiligung (kein Fieber, keine CRP/SAA Erhöhung) auch eine lokale antiseptische Therapie in Betracht gezogen werden.
 
Bei einer durch die Symptome des Tieres und durch eine Punktion bestätigten Infektion wird empfohlen, den Patienten mit einem Breitspektrumantibiotikum zu behandeln, bis die Ergebnisse der Bakterienkultur vorliegen. Die Wahl des Antibiotikums kann gemäss den Ergebnissen der Kultur und der Resistenztests angepasst werden, sofern bis dahin keine klinische Besserung eingetreten ist.
 

Antibiotika

Kastration männlicher/weiblicher Hunde und Katzen
Zu beachten Präoperativ, perioperativ und postoperativ kein Antibiotikum erforderlich! Bei bestätigter postoperativer Infektion s. Postoperative Infektion (Surgical Site Infection).

 

Resistenzen

Chirurgische Routine-Eingriffe bergen ein geringes Risiko einer bakteriellen Kontamination. Im Hautbereich von Tieren werden jedoch immer häufiger multiresistente Bakterien wie Methicillin-resistente Stämme von Staphylococcus aureus oder Staphylococcus pseudintermedius beobachtet. Eine Kolonisation mit resistenten Bakterien per se hat aber keinen Krankheitswert und bedarf keiner Behandlung (siehe auch Kapitel 1.16 Antibiotikaresistente Keime bei Hunden und Katzen).
 

Prävention

Eine gute Hygienepraxis im OP-Bereich und die Einhaltung der Regeln für aseptische Bedingungen sind für die Vermeidung von Komplikationen, welche den unnötigen Einsatz von Antibiotika im Rahmen geplanter Eingriffe nötig machen, entscheidend.

 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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