Acetylcystein ist das N-Acetylderivat der natürlich vorkommenden Aminosäure L-Cystein (McEvoy 1992a). Die chemische Bezeichnung von Acetylcystein ist N-acetyl-L-cystein (NAC) oder L-alpha-acetamindo-beta-mercaptoproprionsäure; C5H9NO3S (Windholz 1983a). Das N-acetyl-L-cystein erscheint als ein weisses, kristallines Pulver mit einem leicht säuerlichen Geruch. Es ist leicht löslich in Wasser und Alkohol (Plumb 1999a). Das kommerziell erhältliche Acetylcystein ist mit Natriumhydroxid gemischt und weist einen pH von 6 - 7,5 auf (McEvoy 1992a).
Acetylcystein hat einen extrem unangenehmen Geruch und Geschmack. Deshalb ist bei der p.o.-Verabreichung oft eine Magensonde erforderlich (American Medical Association 1986a).
Ein neues synthetisches Mukolytikum ist N-acetylcystein-L-lysinat (L-NAC), ein Salz des ursprünglichen Wirkstoffes N-acetyl-L-cystein (Tomkiewicz 1994a).
Lagerung / Stabilität
Ungeöffnet können die Fläschchen mit Natriumacetylcystein bei Raumtemperatur (15 - 30°C) gelagert werden. Nach dem Öffnen sollten sie im Kühlschrank gelagert, und innerhalb von 96 h verbraucht werden (Plumb 1999a). Zudem sind sie lichtgeschützt aufzubewahren. Der Geruch nach Schwefelwasserstoff ist vor Ablauf der Haltbarkeitsdauer ohne Bedeutung (Ungemach 1999g).
Kompatibilität
Materialien für Inhalatoren
Acetylcystein ist nicht kompatibel mit oxidierenden Substanzen. Die Lösungen können sich bei Kontakt mit Gummi, Kupfer, Eisen und während des Autoklavierens entfärben und Hydrogensulfid freigeben. Wenn sich die Lösung violett verfärbt, ist die Wirkung nicht nennenswert eingeschränkt. Bei der Applikation mittels Zerstäuber sollten Materialien wie Aluminium, Plastik, Glas oder Edelstahl verwendet werden, mit denen der Wirkstoff nicht reagiert (Plumb 1999a).