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Eigenschaften

Pyrantel ist ein oral verabreichbares Breitspektrumanthelminthikum mit guter Wirkung gegen Nematoden. Hohe Wirksamkeit wird nur gegen reife und unreife Darmstadien erreicht. Histiotrophe, inhibierte und extraintestinale Larvenstadien und Parasiten werden nicht ausreichend erfasst (Klein 1978a; Robinson 1976b; Cornwell 1968a; Neu 1974a).
 

Wirkmechanismus

Die anthelminthische Wirkung des Pyrantels beruht auf seiner neuromuskulär blockierenden Aktivität (Aubry 1970a; Forbes 1972a; Neu 1974a). Pyrantel besetzt muskarinartige Rezeptoren an postganglionären Synapsen des parasympathischen Nervensystems, sowie die nikotinartigen Rezeptoren an den vegetativen Ganglien und der motorischen Endplatte und hat eine direkte Acetylcholin-artige Wirkung (Robertson 1994a; Atchison 1992a).
 
Durch Hemmung der Acetylcholinesterase kommt es ausserdem zu einer indirekten cholinergen Wirkung.
 
Die depolarisierende neuromuskuläre Wirkung an der postsynaptischen Membran der motorischen Endplatte führt zu einer spastischen Paralyse der Parasiten (Atchison 1992a; Aubry 1970a). Dabei ist Pyrantel etwa 100 mal potenter als Acetylcholin (ACh). Die Effekte treten im Vergleich zu ACh langsamer ein, sind jedoch irreversibel (Aubry 1970a).
 

Resistenzen

Pyrantelresistenzen sind gegenwärtig in Europa noch nicht von Bedeutung. Bei Benzimidazolresistenzen ist Pyrantel häufig noch wirksam, mit Morantel und Levamisol sind Nebenresistenzen möglich (Ungemach 1994b; Bjorn 1990a).
 
Bei kleinen Strongyliden von Pferden wurden Resistenzen gegenüber Pyrantel beobachtet. In einer Studie mit 112 ca. 1 Jahr alten Fohlen in Finnland war die Wirksamkeit von Pyrantel in therapeutischer Dosierung um über 50% Prozent reduziert (Näreaho 2011a). In einer anderen Studie wurde in Deutschland, Italien und Grossbritanien bei ca. 25% aller behandelten Pferde eine Pyrantelresistenz der kleinen Strongyliden festgestellt (Traversa 2009c).
 
In einer Studie in Australien wurde bei Hunden eine hochgradige Resistenz von Ancylostoma caninum gegenüber Pyrantel festgestellt. Während die Wirksamkeit von Pyrantel gegenüber Ancylostoma caninum bei der Einführung in den 1970-er Jahren bei über 95% lag, betrug sie in dieser Studie nur noch ca 25,7% (Kopp 2007a).
 

Kombinationen

Pyrantel eignet sich zur Kombination mit Febantel allein (Welpan®) bzw. mit Praziquantel und Febantel (Drontal Plus®), es bestehen keinerlei Antagonismen (Lloyd 1992a; Schimmel 1998a). Die sehr gute Wirksamkeit gegen Nematoden ist auf den synergistischen Effekt der beiden Komponenten Febantel und Pyrantelembonat zurückzuführen, welcher durch verschiedene Untersuchungen belegt wurde (Hopkins 1991a; Mehlhorn 1997a; Mehlhorn 2003a).
 
Auch die Kombination von Ivermectin und Pyrantel hat keine gegenseitige Wirkungsbeeinträchtigung zur Folge. Bei Hunden sind 5 mg/kg Pyrantelpamoat und 6 µg/kg Ivermectin in einer Tablette kombiniert, 100% effektiv gegen 30 Tage alte Dirofilaria immitis-Larven und hoch wirksam gegen adulte Askariden und Hakenwürmer (Clark 1992c).
 
Pyrantel eignet sich ebenfalls sehr gut zur Kombination mit Oxantel (Pfister 1986a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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