● | Arum italicum Mill. - stark giftig |
● | Arum maculatum L. - stark giftig |
- | Glykosid: Aroin. |
- | Cyanogenes Glykosid: Triglochinin, wegen der starken Irritation der Oxalate werden kaum genügende Mengen für eine manifeste Blausäurevergiftung eingenommen. |
- | Beim Zerbeissen der Pflanze werden die Idioblasten geöffnet und die Raphide dringen geschossartig in die Mund- und Rachenschleimhaut ein, was zu einer starken lokale Irritation mit Brennen, gesteigerter Salivation und Dysphagie führt. Die Aufnahme grösserer Mengen bewirkt eine Gastroenteritis. |
- | Die Raphide besitzen zudem Rinnen, über die auch freie Oxalsäuren in die Läsionen gelangen können. Diese bilden nach der Resorption mit Ca++ und Mg++ schwer lösliche Salze, wobei die Mg++-Komplexe tendenziell weniger stabil sind als die mit Ca++. Es kommt zu einer Hypokalzämie sowie zu einer Hypomagnesiämie, einer Defizienz von intrazellulärem Ca++ und Mg++ und einer Inaktivierung essentieller Ca++- und Mg++-abhängiger Enzyme. Die Folgen sind akute Herzrhythmusstörungen, muskuläre Faszikulationen und ZNS-Symptome. |
- | Am Herzen hat die Hypokalzämie eine irreversible, negativ inotrope Wirkung mit einem sekundären hypotensivem Effekt. |
- | Am Verdauungsapparat kommt es zu einer sympathikomimetischen Wirkung. |
- | In den Nieren-Tubuli kann es zu Kristallbildungen kommen. Daraus resultiert ein Nierenversagen infolge einer akuten tubulären Nekrose. |
- | Eine Kristallbildung in den Gefässwänden des ZNS kann zu Entzündungen im Gehirngewebe führen. |
LD Hund (i.v.): | 0.7 ml Pflanzensaft/kg Körpergewicht (Dabija et al., 1968). |
TD Meerschweinchen (p.o.): | 3 ml Pflanzensaft/kg Körpergewicht (Dabija et al., 1968). |
- | Leber: fettige Degeneration, vaskuläre Veränderung in den Leberläppchen der mittlerern Zone (Zone 2) und regressive Kernveränderungen, die bis zur Karyolyse gehen |
- | Nieren: markante Gefässerweiterung der intertubulären Kapillaren, Blutungen und Eiweisskörper in der Bowmannschen Kapsel, teilweise aufgelöste oder vollständig verschwundene Zellkerne, Tubuli uriniferi mit albuminoider, fibrillär aussehender Substanz |
- | Cooper M.R., Johnson A.W. & Dauncey E.A. (2003) Poisonous plants and fungi. 2nd edition. TSO (The Stationery Office), London (GB), pp. 30-31 |
- | Dabija G., Domilescu C. & Nemteanu S. (1968) Toxicity of Arum maculatum for animals. Archiva Veterinaria 4, 157-168 |
- | Kyle R.A.M. (1983) Poisoning of sheep by lords and ladies. Vet Rec. 113, 23 |
- | Liebenow H. & Liebenow K. (1993) Giftpflanzen - Vademekum für Tierärzte, Landwirte und Tierhalter. G. Fischer Verlag, Jena, pp. 69-70 |
- | Lorgue G., Lechenet J. & Rivière A. (1987) Précis de toxicologie clinique vétérinaire. Editions du Point Vétérinaire, Maisons-Alfort (F), pp. 44-45 |
- | O'Moore L.B. (1955) Arum maculatum poisoning in cattle. Irish Vet J. 9, 146-147 |
- | Peterson M.E. & Talcott P.A. (2006) Small Animal Toxicology, Second Edition. W.B. Saunders Company, Philadelphia, p. 957 |
- | PubChem (2016) pubchem.ncbi.nlm.nih.gov |
- | Roth L., Daunderer M. & Kormann K. (1994) Giftpflanzen - Pflanzengifte. 4. Auflage. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, pp. 148-149 |
- | Teuscher E. & Lindequist U. (2010) Biogene Gifte. 3. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 22-28 |
- | Wiesner E. (1967) Ernährungsschäden der landwirtschaftlichen Nutztiere. G. Fischer Verlag, Jena |