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Phlegmone / Interdigitalphlegmone

Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen

Kleinste Verletzungen am Kronsaum oder im Zwischenzehenspalt begünstigen das Eindringen von Bakterien, welche sich im Unterhaut-Bindegewebe vermehren und eine Entzündung hervorrufen. Harte, trockene und steinige Weiden und Wege sowie nasse Weiden und die dadurch bedingte Aufweichung von Haut und Zehenhorn sind prädisponierend für Infektionen.
 

Erreger

Die Haupterreger sind klassische eiterbildende Bakterien (u.a. Trueperella pyogenes und Fusobacterium necrophorum).
 

Symptome

Die Krankheit beginnt mit einer (plötzlichen) Lahmheit an meist nur einer Gliedmasse. Die Zwischenzehenhaut und der Bereich des Kronsaums sind geschwollen und gerötet. Das Gewebe ist in diesem Bereich warm und schmerzhaft.
 
Diagnose / Tests Das Erscheinungsbild ist häufig nicht eindeutig. Bei Palpation vermehrt warm, gerötet und stark dolent. Zur Bestätigung und Abgrenzung gegenüber einem Ödem oder Hämatom kann eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden.
 
Therapieleitlinien

Antibiotika

Phlegmone, Interdigitalphlegmone
PriorisierungAntibiotikaBemerkungen
 Parenteral 
First linePenicillinPassendes Wirkungsspektrum
Second lineTetracyclin 
stark ein­ge­schränk­ter Ein­satzCephalosporine 3. und 4. Generation, MakrolideBei Phlegmonen inkl. Interdigitalphlegmone ist der Einsatz von kritischen Antibiotika nicht angezeigt, weil sie keine Vorteile gegenüber alternativen Wirkstoffen (Penicillin als Wirkstoff der Wahl) aufweisen.
No goSulfonamideZu wenig wirksam gegen Anaerobier, nicht wirksam bei eitrigen Prozessen
 AminoglykosideKeine Wirksamkeit gegen Anaerobier
 
Für alle in obenstehender Tabelle aufgeführten Antibiotikaklassen sind keine Präparate für SAC von der Swissmedic zugelassen. Dosierungen für Neuweltkameliden werden normalerweise analog zum Rind resp. Kleinwiederkäuer übernommen.
Benzylpenicillin: 22.000 bis 30.000 I.E./kg, s.c., 1 × tgl., über 5-7 Tage (oder länger, wenn indiziert).
Oxytetracyclin: Dosis von Schaf und Ziege üblich, aber wissenschaftlich nicht belegt. 10 mg/kg, i.v., 1 × tgl.; bei Oxytetracyclin als Langzeitpräparat (LA) 20 mg/kg, s.c., alle 48 bis 72 Stunden.
 

Prävention

Eine sofortige Versorgung von Wunden an den Gliedmassen ist wichtig.
 

Unterstützende Massnahmen

Nichtsteroidale Entzündungshemmer evtl. in Kombination mit kühlenden Umschlägen sind bei akuten entzündlichen Prozessen indiziert.
 
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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