- | Die infektiöse Stomatitis kann primär oder häufiger sekundär auftreten. Viren (z.B. Herpesvirus, Ranavirus), Bakterien, Pilze (Candida spp.) können unter prädisponierenden Bedingungen zu klinischen Manifestationen führen |
- | Prädisponierend wirken: Immunsuppression (Stress, suboptimale Temperatur, Überbelegung), Hygienemangel, Mangelernährung (Hypovitaminose-A), Dehydratation, Traumata (gegen Glasswände rennen, z.B. in zu kleinen Terrarien, gestresste Tiere), Neoplasien der Maulhöhle, Periodontalerkrankungen (Gingivitis) |
- | Stomatitis kann mit systemischen Erkrankungen (z.B. Sepsis, Nierenerkrankungen, Neoplasien) oder Atemwegserkrankungen assoziiert sein |
- | Es handelt sich oft um eine multifaktorielle Erkrankung |
Stomatitis | ||||
Priorisierung | Antibiotika | Dosierung | Dauer | Bemerkungen |
First line | Chloramphenicol | 20 - 50 mg/kg 1 × täglich p.o. oder 20 mg/kg 2 × täglich p.o. | Bis Abheilung | Kann beim Menschen aplastische Anämie verursachen NUR mit Handschuhen verabreichen |
Doxycyclin | 5 - 10 mg/kg 1 × täglich p.o. | Doxycyclin oral nicht mit kalziumhaltigen Futtermitteln verabreichen | ||
Stark eingeschränkter Einsatz, nur nach Erregernachweis und Antibiogramm | Ceftiofur | 2 mg/kg jeden 2. Tag i.m. 2 - 3× täglich p.o. | Bis Abheilung | Kritische Antibiotika Ausnahme: Initialtherapie für Fälle mit reduziertem Allgemeinzustand |
Ceftiofur (langwirkend) | 15 mg/kg jeden 1. - 5. Tag i.m. | |||
Ceftazidim | 20 mg/kg jeden 3. Tag s.c./i.m./i.v. | |||
Enrofloxacin | 5 - 10 mg/kg 1 × täglich p.o./i.m./s.c. | Enrofloxacin kann bei s.c. und i.m. Injektionen zu Gewebsnekrosen führen | ||
Marbofloxacin | 10 mg/kg jeden 2. Tag p.o. | |||
Amikacin | 5 mg/kg i.m. als Initialdosis, dann 2.5 mg/kg jeden 3. Tag i.m. | Nephrotoxizität, gleichzeitig mit Flüssigkeit verabreichen, in vorderer Körperhälfte spritzen |