mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index VaccineScouts mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

Hauterkrankungen beim Schwein

Wichtige Hinweise Hauterkrankungen können sich abhängig ihrer Ursache ausschliesslich in der Haut manifestieren (Räude) oder sind die Folge generalisierter Erkrankungen (Rotlauf, generalisierte Epidermitis exsudativa, Schweinepest, PDNS, Eperythrozoonose). Auch alimentäre Überversorgung (Se-Vergiftung) oder Unterversorgung (Parakeratose durch Zinkmangel) können sich in Hautveränderungen äussern. Gegen einige Erreger von Hauterkrankungen können/sollten Schweine geimpft werden!
 
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren

Ursachen & Risikofaktoren

Hauptursachen für bakterielle Hautinfektionen und Eintrittspforten für pathogene Erreger sind vor allem in einer mangelnden Kolostrumversorgung (z.B. PPDS, grosse Würfe), Integumentverletzungen (Bissverletzungen, Hautabschürfungen, Schulterulcera, ungenügende Stall- und Instrumentenhygiene) sowie einer mangelnden Immunität (z.B. fehlende Rotlaufimpfung, Tierzukauf) begründet.
 
Häufigste bakterielle Ursachen und Eintrittspforten
 
Saugferkel:generalisierte Form der Epidermitis exsudativa (Ferkelruss, Pechräude), verursacht durch Staphylococcus (S.) hyicus.
Absetzferkel:lokalisierte Form der Epidermitis exsudativa, Ohrrandnekrose, Kannibalismus, Pyodermien verursacht durch Eitererreger (Staphylokokken, Streptokokken, T. pyogenes)
Mastschwein:Rotlauf (Hautform) verursacht durch Erysipelothrix (E.) rhusiopathiae, Kannibalismus
Muttersauen:Rotlauf, Strahlenpilz, Schulterdruck
 

Erreger

S. hyicus ist ein ubiquitär vorkommender Haut- und Schleimhautbesiedler. Es sind avirulente bis hochvirulente Stämme bekannt, welche sich im Bildungspotential von sog. exfoliativen Toxinen unterscheiden. Toxinbedingte Epithel-Desquamationen können neben der Haut auch an den Fussballen, Nieren, Harnwegen und in der Leber vorkommen.
S. sciuri, S. chromogenes oder Methicillinresistente S. aureus (MRSA) kommen als Ursache für Pyodermien auch beim Schwein vor, klinische Erkrankungen sind jedoch selten.
E. rhusiopathiae ist ein ubiquitär vorkommender Zoonoseerreger und besiedelt die Tonsillen. Der Erreger weist eine hohe Tenazität auf (> 6 Monate bei Temperaturen < 12°C). Die Ausscheidung erfolgt über Kot, Harn, Speichel, Nasensekret. Derzeit sind 26 Serotypen bekannt, wobei > 75% den Serotyen 1 oder 2 zuzuordnen sind. Die Dauer der kolostral und laktogen auf Ferkel übertragenen Immunität im Fall regelmässiger Impfung der Muttersauen beträgt 10 - 12 Wochen.
 
Diagnose / Tests Hauttupfer sind zur Diagnose von S. hyicus ohne Anwendung von Selektivmedien nicht geeignet, weil Stallstaub und Schmutz mit dem serösen Exsudat auf der Haut verklebt. Für den Erregernachweis besser geeignet sind reg. Lymphknoten resp. das Einsenden eines toten Ferkels. Die Anfertigung eines Antibiogramms ist zu empfehlen.
 
Rotlaufbakterien lassen sich in der Haut nur selten nachweisen. Für den Nachweis (Anreicherungskultur) besser geeignet sind Abstriche von Tonsillen, Gelenken oder der Muskulatur.
 
Therapieleitlinien

Siehe Therapieleitfaden

 
Impfleitlinien

Impfungen

Erysipelothrix rhusiopathiae

Siehe "Arthritiden beim Schwein"
 

Porzines Circovirus Typ 2

Siehe "Atemwegserkrankungen beim Schwein"
 

Prävention

Epidermitis exsudativa: Zur Prävention müssen Risikofaktoren möglichst eliminiert werden. Im Falle immer wiederkehrender Bestandsprobleme ist die Herstellung einer stallspezifischen Vakzine angezeigt. Nach der Anzüchtung und Speziesdifferenzierung wird eine zusätzliche Untersuchung zum Nachweis von exfoliativen Toxinen dringend empfohlen. Die Grundimmunisierung der Jung- und Altsauen erfolgt 6 und 3 Wochen ante partum. Im Anschluss werden Altsauen in jeder Trächtigkeit 3 Wochen ante partum revakziniert.
 

Unterstützende Massnahmen

Um den Erregerdruck in einem Betrieb wirksam senken zu können, sind Rein/Raus, Reinigung/Desinfektion mit anschliessender Trocknung der Räume wichtige Managementmassnahmen.

© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.