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Bemerkung: Die Angaben in diesem Kapitel gelten für die Wirkstoffklasse Glukokortikoide allgemein. Spezifische Daten bezüglich Chemie, Pharmakologie, Pharmakokinetik, Dosierungen und substanzspezifische Eigenschaften betreffend unerwünschten Wirkungen, Toxizität und Interaktionen sind bei den einzelnen Glukokortikoiden beschrieben.
 

Amphotericin B, Furosemid, Thiazide

Amphotericin B sowie zu einem erhöhten Kaliumverlust führende Wirkstoffe wie Furosemid und Thiazide, können bei gleichzeitiger Anwendung mit Glukokortikoiden (GK) zu einer Hypokaliämie führen (Allen 1993a; McEvoy 1992a; Plumb 2002a; Ammon 2000a). Falls diese Wirkstoffe zusammen mit einem Herzglykosid verabreicht werden und sich eine Hypokaliämie entwickelt, vergrössert sich auch das Risiko einer Digitalisintoxikation, d.h. die Dosis der Herzglykoside muss unter Umständen reduziert werden (Allen 1993a; Frey 2002a; Plumb 2002a).
 

Cyclosporin und Cyclophosphamid

Bei gleichzeitiger Anwendung von GK und Cyclosporin kann der Blutspiegel beider Wirkstoffe aufgrund einer kompetitiven Hemmung der Metabolisierung in der Leber erhöht sein (Allen 1993a; Plumb 2002a). GK können ebenfalls die Metabolisierung von Cyclophosphamid in der Leber hemmen (Plumb 2002a). Somit kann eine Anpassung der Dosierung erforderlich sein (Plumb 2002a).
 

Salizylate

GK können die Blutspiegel von Salizylaten herabsetzen (Nauck 1997a).
 

Bakteriostatische Antibiotika (AB)

GK können die Wirksamkeit von bakteriostatischen AB erniedrigen, in dem sie die Entzündungsreaktion hemmen und die Phagozytoseakivität der Leukozyten herabsetzen (Allen 1993a).
 

Phenytoin, Barbiturate, Rifampicin, Carbamazepin

Die genannten Wirkstoffe können den Metabolismus der GK via Enzyminduktion in der Leber steigern (Putignano 1998a) und damit die GK-Wirkung abschwächen (Hogger 2003a; Ammon 2000a).
 

Antazida

GK sollten nicht gleichzeitig mit Antazida verabreicht werden, da aufgrund von Adsorptionsmechansimen die intestinale Absorption der GK reduziert wird (Hogger 2003a).
 

Insulin

Patienten unter GK-Therapie können höhere Dosen an Insulin benötigen; Insulin-Resistenz, Steigerung des Blutglucosespiegels (Allen 1993a; Plumb 2002a).
 

Antikoagulanzien, Dicumarol

Antikoagulanzien, z.B. Dicumarol, können in Kombination mit GK zur Reaktivierung von Magenulzera führen (Ammon 2000a).
 

Ketoconazol, Mitotan

Ketoconazol und Mitotan interagieren mit dem Metabolismus von Steroiden in der Leber und damit die GK-Wirkung abschwächen (Allen 1993a; Barnes 1998a; Plumb 2002a).
 

Impfungen

Eine aktive Immunisierung soll nicht während und bis zu 2 Wochen nach einer GK-Therapie durchgeführt werden; die Ausbildung einer ausreichenden Immunität kann bei Schutzimpfungen, die bis zu 8 Wochen vor Therapiebeginn erfolgt sind, beeinträchtigt werden (Ungemach 2003a; Plumb 2002a). Insbesondere sollten keine Lebendimpfstoffe verwendet werden (Allen 1993a); es besteht die Gefahr einer über­mässigen Virusvermehrung (Plumb 2002a; Niedner 2001a).
 
Passive Immunisierungen (Applikation von spezifischen Antikörpern bzw. Immunglobulinen) sind grundsätzlich möglich, werden aber auch nicht empfohlen (Niedner 2001a).
 

Nicht-steroidale Entzündungshemmer

Die kombinierte Verabreichung mit GK erhöht das Risiko für die Ausbildung gastrointestinaler Ulzera. Kombipräparate, die NSAID's und GK enthalten, sollten daher mit grosser Vorsicht angewendet werden (Nauck 1997a; Allen 1993a; Plumb 2002a; Toombs 1986a).
 

Midazolam

Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Midazolam mit GK kann die Wirkung dieses Wirkstoffes aufgrund eines gesteigerten Metabolismus in der Leber vermindert sein (Watanabe 1998a).
 

Hydrocortison und Östrogene

Die Effekte von Hydrocortison, und möglicherweise auch anderer GK, können bei gleichzeititer Anwendung mit Östrogenen verstärkt werden (Allen 1993a; Plumb 2002a; Barnes 1998a).
 

Anticholinergika

Patienten, die an Myasthenia gravis leiden und mit einem Anticholinergikum (Pyridostigmin, Neostigmin, etc.) behandelt werden, können bei gleichzeitiger Anwendung eines GK eine ausgeprägte Muskelschwäche entwickeln. Wenn möglich sollte mindestens 24 Stunden vor der Anwendung des GK die Behandlung mit dem Anticholinergikum abgesetzt werden (Plumb 2002a).
 
Weiter kann die gleichzeitige Verabreichung von GK mit Anticholinergika in Form von z.B. Atropin den Augeninnendruck erhöhen (Ungemach 2003a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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